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Obama rief Nation zur Einheit auf

US-Präsident Barack Obama hat am Sonntag vor einer Woche die Opfer der Anschläge vom 11. September 2001 geehrt und die Nation zur Einheit aufgerufen. In einer Rede beim Pentagon, einem der Anschlagziele der Terroristen vor 15 Jahren, verwies Obama auf die Fortschritte im Kampf gegen Al-Kaida und andere Terrorgruppen.

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Wichtig sei aber nicht nur ein entschlossener Kampf gegen den Terror, sondern auch, dass die USA ihre Werte bekräftigten. Die von der Nation gebotene Vielfalt sei keine Schwäche, sondern „war und wird immer unsere größte Stärke sein“, sagte Obama. „Lasst nicht zu, dass andere uns spalten.“

Barack Obama bei einer Ansprache

APA/AFP/Nicholas Kamm

Obama versuchte die Angehörigen zu trösten und appellierte an die Einigkeit

Bei der Zeremonie auf dem Ground Zero in New York, wo die Zwillingstürme des World Trade Centers standen, verlasen Angehörige und Polizisten auch die Namen der Opfer. An der Gedenkveranstaltung zum 15. Jahrestag der Anschläge nahmen auch die US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump teil. Beide folgten einer Tradition, an diesem Tag keine Wahlkampfspots zu schalten.

„Es wird nicht leichter“

Hinterbliebene von Opfern verlasen bei der Gedenkfeier in New York die Namen der Getöteten. „Es wird nicht leichter. Die Trauer hört nicht auf. Du gehst nicht weiter, es bleibt immer bei dir“, fasste es Tom Acquaviva, der seinen Sohn Paul am 11. September 2001 verlor, zusammen. James Johnson war zum letzten Mal 2002 an diesem Ort, als er als Polizist in New York bei den Bergearbeiten mithalf. „Ich habe gemischte Gefühle, aber es fühlt sich immer noch taub an“, so Johnson, der jetzt als Polizist in Pennsylvania arbeitet.

Die Organisatoren der Gedenkfeier in New York ergänzten heuer - zum 15-jährigen Gedenken - Musik und Texte, die verlesen wurden. Aber im Wesentlichen hielten sie sich an die Traditionen, die sich rund um den Jahrestag herausgebildet haben: Gedenkminuten, Glockenläuten, keine Politik und das Verlesen der Namen der Todesopfer.

US-Flaggen bei einer Gedenkzeremonie

APA/AFP/Mark Ralston

Eine US-Flagge für jedes 9/11-Opfer: Gedenken in Malibu, Kalifornien

Gedenken mit Polizeikapellen

Polizisten aus New York und anderen US-Städten hatten zuvor der Opfer mit einer Parade gedacht. Polizeikapellen zogen am Freitag vor dem eigentlichen Jahrestag mit Dudelsäcken, Trommeln und anderen Instrumenten durch den New Yorker Stadtteil Manhattan. Sie spielten Lieder wie „Amazing Grace“, „God Bless America“ und „New York, New York“.

Seit 9/11 spielen die Kapellen der New Yorker Polizei alljährlich in der Nähe des Anschlagsortes Ground Zero, um die Anschlagsopfer zu ehren. Zum diesjährigen 15. Jahrestag des Terroranschlags auf das World Trade Center luden sie Polizeibands aus anderen Städten dazu. Kollegen aus Boston, Chicago, Cleveland und Seattle folgten ihrer Einladung.

New Yorker Polizei marschiert zum Gedenken von 9/11 mit Blaskapelle

APA/AFP/William Edwards

Polizeikapellen marschierten durch Manhattan

„Die Wunden sind noch da“

„15 Jahre scheinen eine lange Zeit zu sein, aber die Wunden sind noch da“, sagte der New Yorker Polizeigeistliche Robert Romano in einer Ansprache vor den Beamten. Auch New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio nahm an der Veranstaltung teil.

Bei den 9/11-Anschlägen steuerten Attentäter des Terrornetzwerks Al-Kaida Flugzeuge in die Hochhäuser sowie in das Verteidigungsministerium bei Washington. Eine vierte entführte Maschine stürzte im Bundesstaat Pennsylvania auf ein Feld. Fast 3.000 Menschen kamen bei den Anschlägen ums Leben. Noch heute leiden etwa 75.000 Menschen körperlich und psychisch an den Folgen der Anschläge.

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