US-Dramatiker Edward Albee gestorben

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Der US-Dramatiker Edward Albee, Autor des berühmten Theaterstücks „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“, ist gestorben. Nach Angaben seines langjährigen persönlichen Assistenten Jakob Holder starb der mehrfache Pulitzer-Preisträger gestern mit 88 Jahren in seinem Haus in Montauk im Bundesstaat New York nach kurzer Krankheit.

Albee galt als einer der bedeutendsten US-Dramaturgen seiner Zeit und verfasste auch etliche kontroverse Stücke.

Albees Assistent veröffentlichte mit der Erklärung zum Tod des Dramatikers auch eine Äußerung, die dieser schon vor mehreren Jahren für den Fall seines Todes verfasst hatte: „All jenen, die mein Leben so wunderbar, so aufregend und so vollkommen gemacht haben, sende ich meinen Dank und meine Liebe.“ Albee hatte sich damals kurz darauf einer komplexen Operation unterzogen.

Edward Albee

AP/Mary Altaffer

Der Schriftsteller wurde im März 1928 als Edward Harvey geboren - unterschiedlichen Quellen zufolge in Washington oder in Virginia. Kurz nach seiner Geburt wurde er zur Adoption freigegeben und schließlich von dem Paar Reed und Francis Albee aufgenommen, das in der Theater- und Kinobranche arbeitete. Fortan wuchs Albee in Bühnenumgebung auf und begann bereits als Schüler damit, Gedichte und Geschichten zu schreiben.

In den 1950er Jahren zog es ihn ins New Yorker Künstler- und Szeneviertel Greenwich Village. Im Jahr 1958 schrieb er das Stück „Die Zoogeschichte“, das ein Jahr später in Berlin uraufgeführt wurde, bevor es später auch den New Yorker Broadway eroberte. Wie auch in diesem Stück arbeitete Albee viel mit den Themen Desillusionierung, Angst und Tod.

Durchbruch mit „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“

Mit dem doppelten Ehedrama „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ hatte er 1962 dann seinen Durchbruch als Dramatiker. Das Stück wurde zwei Jahre lang am Broadway aufgeführt, 1966 wurde es mit Elizabeth Taylor und Richard Burton in den Hauptrollen verfilmt. Taylor bekam für ihre Rolle als Martha den Oscar, Albee selbst wurde mit mehreren Auszeichnungen für das Stück bedacht.

Auch den begehrten Pulitzer-Preis bekam Albee mehrfach, unter anderem für „Empfindliches Gleichgewicht“ in den 1960er Jahren. Im Jahr 2005 wurde ihm der Tony Award, ein angesehener Theaterpreis, verliehen. Die Schauspielerin Mia Farrow war eine der Ersten, die dem Verstorbenen Tribut zollten. Albee sei „einer der größten Dramatiker unserer Zeit“ gewesen, schrieb sie auf Twitter.