Albino-Orcas vor Russlands Ostküste gesichtet

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Wissenschaftler haben vor der Ostküste Russlands mehrere weiße Orcas gesichtet. Unter den Tieren war auch der im Jahr 2012 weltweit erste entdeckte Albino-Orca, berichtete heute die Meeresschutzorganisation OceanCare. Nun wurden von Forschern des Far East Russia Orca Project (FEROP) mindestens fünf weitere weiße Schwertwale beobachtet. Bei Walen und Delfinen sind weiße Tiere extrem selten.

weiße Orcas

APA/Ferop

Der erste entdeckte weiße Orca, der „Iceberg“ getaufte wurde, war vor vier Jahren als Sensation gefeiert worden. „Er ist gesund und nach wie vor im Verband seiner 13-köpfigen Familie“, sagte Erich Hoyt, FEROP-Kodirektor und Wissenschaftler der Whale and Dolphin Conservation (WDC). „Wir nehmen an, dass er jetzt mindestens 22 Jahre alt ist - für einen männlichen Orca also in der Mitte des Lebens steht.“

Inzucht als Gefahr

Die Forscher berichten in der Fachzeitschrift Aquatic Mammals nun von Sichtungen von fünf bis acht weiteren weißen Orcas bei Kamtschatka und vorgelagerten Inseln im Nordpazifik. Bei den Walen handelt es sich um Männchen, Weibchen und Kälber. Eine weiße Orca-Mutter war mit einem weißen Kalb unterwegs, die anderen Tiere gehörten verschiedenen Gruppen an.

„Weltweit sind die Schwertwalpopulationen relativ klein und haben eine geringe genetische Vielfalt“, so Hoyt. Daher sei eine erhöhte Rate an weißen Tieren nicht überraschend. „Es ergibt sich daraus jedoch auch eine Verwundbarkeit der Orcas nicht nur gegenüber äußeren Bedrohungen, sondern auch gegenüber der inneren Fracht an Mutationen, die in kleinen Populationen mit erhöhter Inzucht zu einer beträchtlichen Gefahr werden kann.“ In der Antarktis, wo die größte Orca-Population der Welt lebt, wurde noch nie ein weißer Schwertwal gesichtet.