Letzte C-Waffen-Rohstoffe aus Libyen gebracht

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Die letzten Bestände zur Herstellung von Chemiewaffen aus der Zeit des langjährigen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi werden von Libyen nach Deutschland gebracht.

23 Chemiebehälter hätten auf einem dänischen Schiff am Samstag den libyschen Hafen Misrata verlassen, teilte ein libyscher Sicherheitsvertreter heute mit. Der Transport fand unter UNO-Aufsicht statt.

Laut dem deutschen Verteidigungsministerium handelt es sich „um rund 500 Tonnen toxische Chemikalien“, die nun in einer Spezialanlage im niedersächsischen Munster vernichtet würden. Die Chemikalien könnten zur Produktion von Giftgas oder Kampfstoffen verwendet werden, es handle sich aber nicht um Giftgas oder Kampfstoffe. Der Transport soll „in den nächsten Wochen in Deutschland ankommen“.

„Alle Chemiewaffen außer Landes“

Auch einer der libyschen Vizeregierungschefs der Nationalen Einheitsregierung, Mussa al-Koni, bestätigte den Transport: „Alle Chemiewaffen sind außer Landes gebracht worden“, sagte er. Die dänische Regierung hatte Anfang des Monats angeboten, ein Containerschiff und 200 Einsatzkräfte für die Operation zur Verfügung zu stellen. Koordiniert wurde der Transport von der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OVCW).

Der UNO-Sicherheitsrat hatte am 22. Juli seine Unterstützung für Pläne geäußert, die libyschen Bestände zur Herstellung von Chemiewaffen vollständig außer Landes zu bringen. Dadurch soll auch verhindert werden, dass diese in die Hände von Extremisten wie der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) fallen. Die Bestände waren in der zentrallibyschen Region Dschafa gelagert gewesen, etwa 200 Kilometer südlich der IS-Hochburg Sirte, die derzeit schwer umkämpft ist.