Glanzzeit in 1970er und 1980er Jahren
Gene Wilder ist tot. Nach Angaben seiner Familie starb er am Montag in seinem Haus im US-Bundesstaat Connecticut. Das berichteten die Nachrichtenagentur AP und das Branchenmagazin „Variety“ unter Berufung auf den Neffen des Schauspielers. Der Komiker wurde 83 Jahre alt.
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Wilder starb den Angaben zufolge an den Folgen einer Alzheimererkrankung in seinem Haus in Stamford im US-Bundesstaat Connecticut. Die Krankheit sei vor drei Jahren diagnostiziert worden, Wilder habe das aber nicht öffentlich gemacht. In den 1970er und 1980er Jahren zählte Wilder zu Hollywoods bekanntesten Komikern.

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Wilder 1996 bei Proben zum Theaterstück „Laughter on the 23rd Floor“
Der Schauspieler war vor allem wegen seiner Auftritte in Filmen von Regisseur Mel Brooks, darunter die Komödie „Frühling für Hitler“ (1968) und die Western-Parodie „Der wilde wilde Westen“ (1974), bekannt. 1971 spielte er die Rolle des „Willy Wonka“ in dem Kinohit „Charlie und die Schokoladenfabrik“. Auch in Woody Allens „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten“ war Wilder zu sehen. Seine letzte große Rolle hatte Wilder Ende der 90er Jahre in dem Film „Alice im Wunderland“. Er wurde zweimal für den Oscar nominiert, ging aber leer aus.

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2008 bei einer Autogrammstunde für sein Buch „The Woman Who Wouldn’t“
Brooks würdigte Wilder im Kurznachrichtendienst Twitter als begnadeten Schauspieler: „Gene Wilder - eines der wahrhaft großen Talente unserer Zeit. Er hat jeden unserer Filme mit seiner Magie gesegnet und mich mit seiner Freundschaft.“ Der Regisseur hatte Wilder 1968 in der Musical-Satire „Frühling für Hitler“ die Rolle des neurotischen Buchhalter Leo Bloom gegeben, für die Wilder eine Oscarnominierung als bester Nebendarsteller bekam.
Debüt in „Bonnie und Clyde“
Auch andere Weggefährten und Stars trauerten am Montag um den Spaßmacher, der früher mit seiner wirren Lockenmähne auffiel. Oscarpreisträger Russell Crowe etwa würdigte Wilder als ein „Genie“. Er habe „Blazing Saddles" (deutscher Titel "Is’ was, Sheriff?“, 1974) mit seinen Schulfreunden siebenmal gesehen, schrieb der neuseeländische Star auf Twitter.
In den 1980er Jahren hatte sich Wilder aus Hollywood in den Ostküstenstaat Connecticut zurückgezogen, wo er zuletzt mit seiner vierten Ehefrau lebte. Der 1933 im US-Staat Wisconsin geborene Sohn russischer Einwanderer debütierte auf der Leinwand in dem Gangsterdrama „Bonnie und Clyde“ (1967) in der kleinen Rolle eines schüchternen Leichenbestatters. In New York hatte er an der berühmten Theaterschule von Lee Strasberg sein Handwerk gelernt.
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