Themenüberblick

Interviewreigen mit Parteichefs

Bei den ORF-„Sommergesprächen“ stehen in der Urlaubszeit traditionell die Chefs der Parlamentsparteien Rede und Antwort. Die Gäste von Susanne Schnabl waren bisher Frank Stronach (TS), Matthias Strolz (NEOS), Eva Glawischnig (Grüne), Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Reinhold Mitterlehner (ÖVP). Nachfolgend die bisherigen Sommergespräche.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Eindrücke vom Sommergespräch mit Vizekanzler Reinhold Mitterlehner

ORF

Vizekanzler und ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner betonte im „Sommergespräch“ den Willen, gemeinsam mit dem Regierungspartner weiterarbeiten zu wollen. Neuwahlen würden Probleme nicht lösen, ganz ausschließen könne er sie aber nicht. Kein klares Ja oder Nein war dem Parteichef auch zu seinen künftigen Ambitionen als Spitzenkandidat zu entlocken. Er zeigte sich zu den Ablösegerüchten gelassen und streute Außenminister Sebastian Kurz Rosen. Im Weg stehen wolle er im Fall des Falles nicht.

Mehr dazu in Mitterlehner schließt Neuwahlen nicht aus

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache mit einem Taferl

ORF

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sieht seine FPÖ im ORF-„Sommergespräch“ als „EU-kritische Reformpartei“, aber nicht als EU-Austrittspartei. Strache sagte, er habe nie den Austritt aus der Europäischen Union verlangt. Deutliche Worte fand der FPÖ-Chef zur Türkei. Diese entwickle sich zu einer „islamistischen Präsidialdiktatur“, die EU-Beitrittsgespräche sollten sofort abgebrochen werden. Harsche Kritik setzte es auch für die Koalition. Sich und seine Partei sieht Strache nach der nächsten Wahl bereit für Regierungsverantwortung.

Mehr dazu in FPÖ für Strache keine „EU-Austrittspartei“

Eva Glawischnig im "ORF-Sommergespräch"

ORF

Beim dritten ORF-„Sommergespräch“ zeigte sich Grünen-Chefin Eva Glawischnig überzeugt, dass der von den Grünen unterstützte Hofburg-Kandidat Alexander Van der Bellen bei der Stichwahlwiederholung erneut erfolgreich sein werde. Ob beim Thema Asyl, Arbeitslosigkeit, aber auch dem Grünen-Thema Umweltschutz - Glawischnig ortet viele Baustellen. In der Flüchtlingspolitik vermisst sie etwa bundesweite Standards, Österreich betrachtet sie aber immer noch als „Heimat großer Herzen“. Der bisherigen Linie der Grünen will sie treu bleiben - die Partei ist aus Glawischnigs Sicht weiter auf Kurs.

Mehr dazu in Glawischnig sieht Grüne weiter auf Kurs

NEOS-Vorsitzender Matthias Strolz

ORF

Nach dem Auftakt mit Frank Stronach hat sich NEOS-Chef Matthias Strolz den Fragen gestellt. Gesprochen wurde über die Sinnlosigkeit von „28 Schrebergärten mit Stacheldrahtzäunen“ bis hin zu NEOS-Forderungen, die von der Öffentlichkeit zuletzt auf weniger positiven Wiederhall gestoßen waren. Wiederum brach Strolz eine Lanze für Aktionismus - kleine Parteien seien darauf angewiesen, schließlich wolle man nicht „für den Papierkram arbeiten“. Oft werde man so dargestellt, als hätte man „nur blöde Ideen“ - NEOS sei jedoch „gereift“.

Mehr dazu in Strolz sieht NEOS „gereift“

Frank Stronach

ORF/Günther Pichlkostner

Stronach zeigte sich als erster Gast der ORF-„Sommergespräche“ über seinen vor dem Ende stehenden Ausflug in die Politik „enttäuscht, aber nicht verbittert“. „Kann sein“, antwortete der Parteichef des Teams Stronach (TS) auf die Frage, ob sein im Juni angekündigter Rückzug tatsächlich endgültig sei. In ähnlicher Tonart ging es bei nahezu allen Themen weiter. Als seinen größten Fehler bezeichnete Stronach, dass er zu selten in Österreich war und damit auch seine Parteivertreter nicht richtig kennenlernen konnte. Grundsätzlich wollte Stronach aber ohnehin nicht über sein letztlich gescheitertes politisches Experiment, sondern lieber über „die Wirtschaft“ reden.

Mehr dazu in Stronach „enttäuscht, aber nicht verbittert“