Flugbetrieb läuft schrittweise wieder an
Die US-amerikanische Fluggesellschaft Delta Air Lines hat am Montag vorübergehend den Totalausfall aller Flüge gemeldet. Die Systeme seien um 2.30 Uhr Ortszeit (8.30 Uhr MESZ) überall in den USA ausgefallen, teilte Delta mit. Im Laufe des Tages werde es zu „umfangreichen Flugausfällen kommen“, teilte das Unternehmen am Vormittag (Ortszeit) mit.
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Wegen des Fehlers stimmten auch die Flugdaten im Internet und auf Flughafenanzeigetafeln nicht mehr. Im Laufe des Vormittags (Ortszeit) wurde der Flugbetrieb schrittweise wieder aufgenommen.
Über 360 Flüge gestrichen
Allerdings müssten Kunden weiterhin mit Verspätungen und abgesagten Flügen rechnen. Wie Delta am Nachmittag via Twitter mitteilte, wurden bis Mittag (Ortszeit) über 360 Flüge gestrichen, 1.260 der insgesamt für Montag geplanten Flüge seien mittlerweile durchgeführt worden. Delta fliegt auch mehrere deutsche Flughäfen und Zürich in der Schweiz, nicht jedoch Österreich, an.
Anfänglich berichteten Nutzer des Kurznachrichtendienstes von Chaos an den Schaltern der Fluggesellschaft, auch auf europäischen Flughäfen. Auf dem Londoner Flughafen Heathrow müssen Passagiere bereits mehr als eine Stunde Wartezeit einkalkulieren.
Auf dem Twitter-Account der US-Airline fand sich anfangs kein entsprechendes Statement, lediglich wurde auf Tweets irritierter Kunden geantwortet und Entschuldigungen ausgesprochen. Kunden wurde geraten, den Status des gebuchten Fluges zu überprüfen. Bereits in der Luft befindliche Flugzeuge waren von dem technischen Problem nicht betroffen, wurde erklärt.
Delta nennt Stromausfall als Hintergrund
Grund für das Problem war nach Aussagen des Konzerns ein Stromausfall Montagfrüh (Ortszeit) in Atlanta. Die Airline hat an dem Flughafen der US-Stadt ihren Sitz. Der Stromversorger Georgia Power erklärte, der Fehler liege bei der Fluggesellschaft. Andere Stromkunden seien nicht betroffen. Es habe keinen Stromausfall in der Region gegeben.
Passagiere, die zwischen dem 8. und 12. August eine Reise gebucht hätten, und deren Flug gestrichen oder stark verspätet sei, versprach Delta unterdessen die Rückerstattung des Flugpreises.
Vorfälle häufen sich
Das aktuell aufgetretene große Systemproblem bei Delta ist kein Einzelfall. Erst Mitte Juli war die US-Fluglinie Southwest Airlines gezwungen, nach einem Stromausfall alle Flugzeuge auf dem Boden zu lassen. Im Vorjahr war die US-Fluglinie United Airlines betroffen - und zwar gleich zweimal.
Experten glauben laut Fachportalen wie aerotelegraph, dass es in Zukunft immer häufiger entsprechende Vorfälle geben dürfte. Als potenzieller Auslöser wird die Automatisierung bei Buchung und Abfertigung genannt. Bereits kleine technische Fehler könnten den globalen Betrieb eines Systems stören, heißt es.
180 Mio. Kunden jährlich
Delta befördert nach eigenen Angaben fast 180 Mio. Kunden jährlich und beschäftigt 80.000 Personen. Der Sitz der Airline befindet sich in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia). Gemessen am Passagieraufkommen ist Delta die zweitgrößte Fluglinie der Welt. Neben American Airlines und United Airlines zählt Delta zu den drei verbliebenen traditionsreichen US-Linienfluggesellschaften mit umfangreichem Streckennetz in den USA.
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