Ruinen zeugen von besseren Zeiten
Schon die Römer haben die Heilquellen genutzt, unter den Habsburgern ist das Städtchen zu einem der bedeutendsten Kurorte des Reichs geworden: Baile Herculane (Herkulesbad) im Südwesten Rumäniens, unweit der Grenze zu Serbien. Baile Herculane bietet heute ein eigenartiges Bild, irgendwo zwischen Glanz und Agonie.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Neben den leeren Betonburgen der Ceausescu-Zeit und Neubauten der vergangenen Jahre stehen etwas verloren und verwahrlost die architektonischen Relikte der Kaiserzeit. Obwohl sie das historische Stadtzentrum dominieren, werden sie von den meisten rumänischen Badegästen kaum beachtet.
ORF.at/David Tiefenthaler
Die Kaiserbäder in ihrer verfallenden Pracht. Die Brücke über den Fluss Cerna ist aus dem gleichen Stahl wie der Eiffelturm in Paris. Deswegen sind die Bewohner auf die seit Jahren gesperrte Brücke noch immer stolz.
ORF.at/David Tiefenthaler
Die Inschrift weist auf die schwefelhaltigen Quellen im Inneren des Gebäudes hin
ORF.at/David Tiefenthaler
Die bunten Deckenmalereien sind dank Renovierungsarbeiten Anfang der 2000er Jahre sehr gut erhalten. Nach der Pleite des Investors wurden die kunstvollen Räume wieder sich selbst überlassen.
ORF.at/David Tiefenthaler
In den Bädern gibt es drei verschiedenfarbige Bereiche, in denen sich jeweils Dutzende Einzelkabinen befinden
ORF.at/David Tiefenthaler
Die imperialen Bäder strahlen noch immer einen kühlen Glanz aus
ORF.at/David Tiefenthaler
Die Römer hatten die Bäder einst dem Helden Herkules gewidmet. Sein Name ziert auch heute noch die Wände der Kaiserbäder – auch wenn der Putz schon bröckelt.
ORF.at/David Tiefenthaler
Trotz des ruinösen Aussehens der Bäder wird das Andenken an Kaiser Franz Joseph hochgehalten
ORF.at/David Tiefenthaler
Eines der wenigen Becken, in denen die Kurgäste in Gesellschaft baden konnten. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, wurde aus den Bädern entfernt.
ORF.at/David Tiefenthaler
Auch die Duschen bieten heute einen traurigen Anblick
ORF.at/David Tiefenthaler
Geschmiedet aus dem Stahl von Kanonenrohren, steht der Namensgeber der Stadt in vollem Ornat auf dem Hauptplatz des historischen Zentrums. Der Legende nach soll er, nur mit einer Holzkeule bewaffnet, den Nemeischen Löwen erschlagen haben, dessen Fell er als Umhang trägt.
ORF.at/David Tiefenthaler
Für rumänische Touristen ist die Statue des kraftstrotzenden Helden eher ein Foto wert als die umliegenden verfallenden Gebäude.
ORF.at/David Tiefenthaler
Auch aus kommunistischen Zeiten finden sich verwaiste Gebäude am Flussufer: Das Hotel Herkules ziert noch heute sämtliche Postkarten der Stadt, wenngleich die überdimensionierte Betonburg seit Jahren keine Gäste mehr empfängt.
ORF.at/David Tiefenthaler
Auf einem Trampelpfad gelangt man zu den heute gut besuchten Schwefelquellen. Kein Pomp, kein Glanz: In einem schlichten Betonbecken genießen die rumänischen Badegäste das heilende Wasser. Besonders Beschwerden wie Rheuma, Atemwegserkrankungen, Fettleibigkeit und Zuckerkrankheit sollen hier geheilt werden.
Nina Temann, David Tiefenthaler, für ORF.at
Link: