Ungarisches Gericht verbot Käfigkämpfe für Kinder

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Käfigkämpfe für Kinder sind durch ein Budapester Gericht rechtskräftig untersagt worden. Das berichtete die ungarische Nachrichtenagentur MTI heute. Damit muss auch der ungarische Landesverband Mixed Martial Arts (MMA) seine Tätigkeit einstellen, der diese Kämpfe vor allem unter „Ausnutzung von Kindern aus armen Familien“ organisiert habe.

Das betonte der Staatssekretär im Ministerium für Humanressourcen, Bence Retvari, im Fernsehen. Nach Verschärfung der einschlägigen Rechtsregel wurde der Landesverband MMA jetzt rechtskräftig verboten.

Zehn- bis Zwölfjährige ohne Schutzausrüstung

Medien hatten bereits vor zwei Jahren auf die Käfigkämpfe von Zehn- bis Zwölfjährigen ohne Schutzausrüstung aufmerksam gemacht. Das Internetportal Index.hu schrieb von MMA-Wettkämpfen, bei denen selbst sieben bis zehn Jahre alte Kinder die Vollkontakt-Kampfsportart mit Schlägen, Tritten und Würfen betreiben würden.

Bei einer MMA-Veranstaltung in Budapest erlitten laut den Berichten Kinder vor zahlendem Publikum teils schwerste Verletzungen, die auch Langzeitfolgen haben können.

Verband spricht von „Nachwuchsarbeit“

Der Verband ging auf die Vorwürfe jedoch nicht ein und bezeichnete laut Index.hu die Kämpfe als „Nachwuchsarbeit“ und als einzige Chance für viele dieser Kinder, aus ihrer Misere auszubrechen. Außerdem seien alle Antritte zuvor mit den Eltern abgesprochen worden.

Mixed Martial Arts ist eine Mischung aus verschiedenen Kampfsportstilen, entstand 1993 in den USA und gilt als brutalste Sportart der Welt.