100.000 Venezolaner überquerten Grenze
Die Versorgungslage in Venezuela wird immer prekärer. Vorübergehend wurde die Grenze zu Kolumbien geöffnet, damit sich die Menschen im Nachbarland mit dem Nötigsten eindecken können. Der Ansturm war enorm: Tausende Venezolaner nahmen die Gelegenheit wahr und überquerten die Brücken zu Kolumbien.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Vor zwei Wochen passierten nach Behördenschätzung mehr als 100.000 Venezolaner den Grenzfluss, um sich vor dem Hintergrund von Venezuelas schwerer Versorgungskrise im Nachbarland mit Lebensmitteln und Arzneien einzudecken.
Sie konnten mit einem Personalausweis die beiden Brücken ins Nachbarland Kolumbien überqueren. Die venezolanische Nationalgarde und Soldaten beider Staaten waren im Einsatz.
Grundversorgungsmittel werden knapp
Der Ansturm zeugt vom Ausmaß der Versorgungskrise in Venezuela. In dem Land sind Mittel zur Grundversorgung knapp, die Menschen beschaffen sich in Kolumbien unter anderem Reis, Zucker, Mehl, Toilettenpapier und Speiseöl.

APA/AFP/George Castellano
Die venezolanische Regierung hatte die Grenze vor rund einem Jahr geschlossen. Damit wollte sie den Schmuggel subventionierter Produkte aus Venezuela nach Kolumbien und das Eindringen bewaffneter Gruppen verhindern. Nun musste Caracas jedoch wiederholt die Grenze öffnen.
Anfang Juli hatten rund 500 Frauen den die Sperren am Grenzübergang erstmals durchbrochen. „Wir verhungern, wir sind verzweifelt“, sagte eine der Frauen dem kolumbianischen Sender Caracol Radio. Seither wird auch wieder eine längerfristige Öffnung der Grenze diskutiert.
Link: