Ständiger Konkurrenzkampf um die User
Instagram hat nun auch eine „Stories“-Funktion eingeführt. Bisher war dieses Feature dem Instant-Messaging-Dienst Snapchat vorbehalten. Vergeblich hatte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg früher versucht, den Nachrichtendienst aufzukaufen, auch scheiterte er mit dem Start anderer, Snapchat-ähnlicher Apps. Sein erneuter Versuch, die Konkurrenz auszustechen, könnte sich auf Dauer jedoch bezahlt machen.
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Dass sich Soziale Netzwerke ständig gegenseitige Funktionen abschauen, ist nichts Neues. Wie auf Snapchat können nun auf Instagram in „Stories“ Bilder und Videos zu einer „Geschichte“ zusammengefügt werden, die nach 24 Stunden wieder verschwindet. Über „Instagram Direct“ haben User die Möglichkeit, sich privat über die „Stories“ austauschen. Zweck dahinter sei, „noch mehr Momente auf Instagram auf eine lockere, witzige Art teilen zu können“, ohne sich dabei über „Overposting“ Gedanken machen zu müssen, erklärte das Unternehmen.
„Verdienst gebührt Snapchat“
Das namensgleiche „Stories“-Feature könnte ein Erfolg werden, denn es wird bereits tatkräftig damit herumexperimentiert. Instagram-Chef Kevin Systrom leugnete die Kopie nicht einmal, er betonte sogar, dass Snapchat „all der Verdienst gebührt“. Snapchat-Produktdesigner Jack Brody ließ via Twitter seiner „Begeisterung“ darüber bereits freien Lauf:
Nutzer zweigeteilt
Für Snapchat könnte die neue Konkurrenz heikel werden, schreibt das deutsche Medienportal „Meedia“, da Instagram bei einer jungen Zielgruppe ähnlich beliebt sei wie der Facebook-Messenger und außerdem bereits mehr als 500 Millionen Nutzer hat. Snapchat hingegen verfüge lediglich über etwa 150 Millionen User.
Das Feature wird bereits fleißig genutzt, und die Reaktionen auf den „Instasnapchat“ schwanken zwischen Begeisterung und Ablehnung:
Alle Versuche bisher gescheitert
Nachdem Snapchat-Macher Robert „Bobby“ Murphy und Evan Spiegel das Angebot von Facebook-Gründer und Instagram-Besitzer Mark Zuckerberg, ihnen die App für 2,7 Millionen Euro abzukaufen, dankend ablehnten, versuchte Zuckerberg seither bereits einige Male, den Giganten Snapchat zu imitieren.
2012 lancierte er eine App namens Poke, die Usern die Möglichkeit gibt, einander sich selbst zerstörende Fotos und Videos zu verschicken. Ein halbes Jahr später wurde Poke wieder vom Markt genommen. 2014 dann der erneute Versuch: die Snapchat-ähnliche App Slingshot schaffte es jedoch nicht einmal zur Veröffentlichung.
Die richtige Funktion, zur richtigen Zeit
Ob sich „Instasnapchat“ auf Dauer bezahlt macht und die User von Snapchat abholt, wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen. Instagram könnte damit jedoch verhindern, dass jene Instagrammer, die noch kein Snapchat haben, auch gar nicht mehr auf die App umsteigen.
Mit diesem Feature scheint Zuckerberg die aktuellen Bedürfnisse der Nutzer erkannt und zur richtigen Zeit die richtige Funktion abgekupfert zu haben. Das Einzige, was die Kopie perfektionieren würde, sind interaktive Filter, die aber sicherlich nicht lange auf sich warten lassen werden.
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