Proteinshake mit Kristallen von der Schabe
Milchähnliche Kristalle einer ganz bestimmten Kakerlakenart haben Superfood-Potenzial. Indische und kanadische Forscher entdeckten, dass die Milch mit der Kakerlaken ihre Jungen im Uterus ernähren, besonders nährstoffreich ist. Wenn da bloß nicht der Ekelfaktor wäre.
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Bei dem Gedanken eine Schabe zu „melken“ um sich ihre nährstoffreiche „Supermilch“ zuzuführen, könnte sich bei vielen der Magen umdrehen. Dass diese Insekten ihre „Milch“ jedoch in Form von Kristallen abgeben, klingt schon etwas ansprechender. Die pazifische Kakerlakenart Diploptera punctata ist eine der wenigen Insekten, die ihre Nachkommen lebend gebärt. Im Uterus ernährt sie sie vorher mit einer proteinreichen, milchartigen Substanz.
Proteinreicher als Büffelmilch
Forscher des Instituts für Stammzellenbiologie und Regenerative Medizin im indischen Bangalore fanden heraus, dass ein einziges Proteinkristall dieser „Kakerlakenmilch“ dreimal so viel Fett enthält wie die gleiche Menge Büffelmilch, die noch nährstoffreicher sei als die Milch von Kühen. „Wir haben nicht geglaubt, dass diese Kristalle eigentlich Proteinkristalle sind“, erklärte der Biochemiker Subramanian Ramaswamy gegenüber der „Washington Post“.
Schlecht fürs Geschäft
In Zeiten, in denen Milchkühe mit ihren Flatulenzen zum Treibhauseffekt beitragen, käme diese Entdeckung gerade recht. Aufgrund fehlender Brustwarzen lassen sich die Kakerlaken aber nicht im traditionellen Sinne melken. Die Kristalle könnten lediglich mittels eines Hefesystems gezüchtet und beispielsweise Proteinshakes hinzugefügt werden.
Allein die Tatsache, dass dieses gezüchtete Lebensmittel von Kakerlaken stammt, sei schlecht fürs Geschäft und könnte der Idee hinter dem „neuen“ Superfood allerdings schnell einen Strich durch die Rechnung machen. Obwohl die Substanz laut Ramaswamy an sich ja eigentlich „nach nichts Besonderem schmeckt“.
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