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„Wiener Blut“ aus nächster Nähe

Mittendrin im Klassikvergnügen: Teile der diesjährigen Ausgabe des Sommernachtskonzerts der Wiener Philharmoniker sind ab sofort als 360-Grad-Video verfügbar. Die Rundumperspektive ermöglicht dem Zuseher ein sprichwörtliches Eintauchen in das musikalische Spektakel.

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Mit acht 360-Grad-Kameras fingen ORF und WienTourismus das Konzert am 26. Mai im sommerlichen Ambiente des Schlossparks Schönbrunn ein. Das Ergebnis ist ein rund fünf Minuten langes Video, das zu den Klängen von „Wiener Blut“ Bilder von Schönbrunn, den Wiener Philharmonikern und dem Publikum zeigt – zum Teil aus nächster Nähe und ungewohnter Perspektive, etwa inmitten des Orchesters und von oben mit Sicht auf das Schlussfeuerwerk.

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Die Zuseher bestimmen, in welche Richtung ihr Blick wandert, und können somit das Konzerthighlight immer wieder neu miterleben und dabei auch hinter die Kulissen spähen. Am PC steuern Maus oder Tastatur den Rundumblick. Noch besser funktioniert das Video am Smartphone – denn dann messen die eingebauten Sensoren die Position des Geräts, und durch Drehen und Wenden lässt sich die Blickrichtung bestimmen. Eine weitere Steigerung des 360-Grad-Erlebnisses bieten Card-Boards oder Virtual-Reality-Brillen.

Konzert vor Rekordkulisse

Das Konzert im Schönbrunner Schlosspark ging vor einer Rekordkulisse über die Bühne. Der gesamte Park musste bei 57.000 Zuschauern im Gelände angesichts des anhaltenden Ansturms für den weiteren Einlass gesperrt werden - hinzu kamen heuer rund 45.000 Besucher vor der Gloriette, was eine Verdopplung gegenüber den Vorjahren darstellt, wie die Organisatoren bekanntgaben.

Hinweis

Da es sich um eine noch junge Technologie handelt, können ältere Betriebssysteme und Browser sowie Mobilgeräte das Video möglicherweise nicht korrekt darstellen. Das Video ist auch auf YouTube verfügbar.

Auch bei den Fernsehzuschauern stieß das Event auf reges Interesse. Die Liveübertragung erreichte in ORF2 einen Reichweitenrekord. Im Schnitt verfolgten 529.000 Zuseher (Spitzenwert 585.000) das Geschehen. Der Marktanteil lag bei 23 Prozent und ist der beste seit dem Jahr 2005 (damals hieß das Open-Air-Event noch Konzert für Europa).

Dank einer Kooperation mit dem WienTourismus gab es zudem Live-Public-Viewings der ORF-Übertragung in vier anderen europäischen Städten: In London, Madrid, Monza und Bukarest erlebten rund 14.000 Musikfans das Sommernachtskonzert 2016 auf Großbildschirmen unter freiem Himmel.

Neuer Zugang für die Jugend

Produziert wurde das Video von Deep Inc. im Auftrag von WienTourismus in Kooperation mit dem ORF. Die kanadische Produktionsfirma ist eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der 360-Grad- und Virtual-Reality-Technologie.

Das Video ist auch auf den digitalen Kanälen von WienTourismus abrufbar und wird zur Einstimmung auf das Jahresmotto 2017 - „Im Rhythmus von Wien“ - vor allem in Deutschland, Österreich, Großbritannien, Spanien, Frankreich, Italien und dem arabischen Raum eingesetzt. Durch den Einsatz des Videos „im Rahmen unseres Digitalmarketings wollen wir auch einer jüngeren Zielgruppe einen niederschwelligen Zugang zu klassischer Hochkultur ermöglichen“, so Tourismusdirektor Norbert Kettner.

Durch eine technische Innovation und den damit verbundenen „spielerischen“ Zugang könne man junge, kulturinteressierte Menschen in der ganzen Welt erreichen, erklärte auch Andreas Großbauer, Vorstand der Wiener Philharmoniker: „Für manche schaffen wir damit sogar einen ersten Zugang zu klassischer Musik, den sie sonst vielleicht nicht bekommen hätten.“

Neue Maßstäbe

Mit dem Sommernachtskonzert hätten die Philharmoniker, der WienTourismus und der ORF heuer neue Maßstäbe gesetzt, sagte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Zusätzlich zu den Public Viewings werde „dieser einzigartige Klassikevent mittels State-of-the-Art-Technologie jetzt auch als 360-Grad-Erlebnis sicht- und hörbar gemacht.“

Das sei „ein Musterbeispiel dafür, wie ORF-Content auf möglichst vielen Plattformen zugänglich gemacht wird, und ein Beitrag dazu, das internationale Ansehen Österreichs als moderne Kulturnation zu stärken", so Wrabetz. Ähnlich äußerte sich auch ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl: „Mittels der 360-Grad-Videotechnologie ist es uns möglich, Kulturereignisse immersiv erlebbar zu machen.“ Mit dem Einsatz dieser Technologie könne sich das persönliche Erlebnis kultureller Ereignisse intensivieren lassen.

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