Viel politische Prominenz
Alles, was in der Republik Rang und Namen hat, ist am Freitag ins Parlament geeilt, um sich von Bundespräsident Heinz Fischer zu verabschieden, der nun nach zwölf Jahren aus seinem Amt scheidet. Zur festlichen Sitzung im historischen Sitzungssaal fanden sich Regierung, Abgeordnete und Landeshauptleute ebenso ein wie die Altkanzler sowie die noch lebenden Präsidentengattinnen.
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Elisabeth Waldheim und Margit Klestil-Löffler waren in der Loge direkt neben den ehemaligen Regierungschefs wie Werner Faymann (SPÖ) positioniert, der seinen ersten größeren öffentlichen Auftritt nach seinem Rücktritt hatte und Zeit zum Plaudern mit Wolfgang Schüssel (ÖVP) fand. Auch Franz Vranitzky (SPÖ) wohnte dem Festakt bei.
Ebenso vertreten waren die Kirchen und Religionsgemeinschaften, etwa durch Kardinal Christoph Schönborn. Die Höchstrichter ließen sich den Abschied des populären Staatsoberhaupts ebenfalls nicht entgehen.
Nachfolgerkandidaten dabei
Jene beiden, die noch die Chance haben, Fischers Nachfolge anzutreten, konnten sich schon einmal anhören, was am Ende ihrer Amtszeit im besten Fall über sie gesagt werden wird. Alexander Van der Bellen, der bei seinem Eintreffen im Parlament übrigens zufällig quasi in die Regierungsspitze hineinlief, folgte dem Geschehen von einer Loge aus. Norbert Hofer als noch aktiver Parlamentarier lauschte den Reden in den Abgeordnetenbänken.
APA/Herbert Neubauer
Fischer im Mittelpunkt
Viel Lob von Bures
Über mangelndes Lob musste sich der scheidende Bundespräsident wahrlich nicht beklagen. Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) meinte in Richtung ihres langjährigen Parteifreunds: „Sie werden uns ein leuchtendes Vorbild bleiben.“
Fischer habe als Bundespräsident der Republik im besten Sinne des Wortes gedient. Er sei ein Präsident nicht nur für die Mehrheit, sondern im besonderen Ausmaß auch für die Minderheit, die Schwachen und Schwächsten der Gesellschaft gewesen.
„Zwischen Würde und Ungezwungenheit“
Der Bundespräsident habe immer die Nähe der Menschen gesucht und mit seiner Offenheit und Wärme auch die Herzen erreicht: „Als Staatsoberhaupt haben Sie immer die richtige Balance gefunden zwischen der Würde, die ein Bundespräsident auszustrahlen hat, und der Ungezwungenheit, die den Menschen und Menschenfreund Heinz Fischer zum Vorschein gebracht hat.“
Dass die Worte des Staatsoberhaupts großes Gewicht hätten, habe Fischer immer gewusst: „Als Bundespräsident hat er sie maßvoll eingesetzt und mit Bedacht gewählt - niemals mit der Faust auf den Tisch, sondern immer alle Argumente sorgsam abwägend und Kompromisse suchend.“
Fischer als Vorbild
Nicht vergessen wurde von Bures auch auf die Rolle von Margit Fischer, die ihren Mann bei seinem letzten offiziellen Auftritt im Amt wie stets begleitete. Deren liebenswürdige Persönlichkeit habe das harmonische Bild der Hofburg wesentlich mitgeprägt, schwärmte die Nationalratspräsidentin.
Festworte sprechen durfte auch der frischgebackene Bundesratspräsident Mario Lindner (SPÖ), der sich erinnerte, als Bundesjugendsekretär der sozialdemokratischen Gewerkschafter schon im ersten Fischer-Wahlkampf mitgearbeitet zu haben. Besonders würdigte der Steirer den Respekt des Präsidenten für sein jeweiliges Gegenüber und die Ablehnung absoluter Wahrheiten. Daran würden sich Fischers Nachfolger messen lassen müssen.
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