Fusionsreaktor ITER kostet vier Milliarden Euro mehr

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Der Bau des internationalen Kernfusionsreaktors ITER in Südfrankreich wird wegen jahrelanger Verzögerungen vier Milliarden Euro teurer. Das bestätigte ITER-Chef Bernard Bigot der dpa gestern. Die an dem Forschungsprojekt beteiligten Nationen hatten Mitte Juni einem neuen Zeitplan zugestimmt. Die Fertigstellung des Experimentalreaktors ist nun bis Ende 2025 angepeilt.

Das sei ehrgeizig, aber realistisch und verpflichtend, sagte Bigot. Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ unter Berufung auf die deutsche Regierung von Mehrkosten in Milliardenhöhe berichtet.

Bisher waren die Kosten des Projekts von der Europäischen Union, China, Indien, Japan, Korea, den USA und Russland auf 15 Milliarden Euro geschätzt worden. Nach Fertigstellung des Reaktors werden laut Bigot während der ersten Experimentalphase bis etwa 2035 noch einmal 600 Millionen Euro für weitere Ausstattungen fällig.

Suche nach neuer Energiequelle

Erklärtes Ziel ist es, die Kernfusion für den Menschen nutzbar zu machen. Befürworter erhoffen sich eine saubere, nahezu unendlich verfügbare Energiequelle. Kritiker halten das Vorhaben wegen der Kosten und des Aufstiegs erneuerbarer Energien für falsch.