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Fünf-Sterne-Bewegung 2009 gegründet

Die italienische Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) ist 2009 von dem Starkabarettisten Beppe Grillo und dem Internetunternehmer Gianroberto Casaleggio aus der Taufe gehoben worden. Die als europakritische Protestinitiative erdachte Bewegung konnte in der Folgezeit schnell Erfolge verbuchen.

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So holte sie bei der Parlamentswahl 2013 auf Anhieb 25,6 Prozent der Stimmen. Damit wurde sie aus dem Stand zweitstärkste Partei hinter der Demokratischen Partei (PD) von Ministerpräsident Matteo Renzi. Mit Virginia Raggi wurde im Juni eine Fünf-Sterne-Kandidatin Bürgermeisterin von Rom. Die fünf Sterne, auf die sich die Bewegung bezieht, sind Umwelt, Wasser, Entwicklung, Konnektivität und Transportwesen.

„Megafono“ Grillo

Während der im April überraschend im Alter von 61 Jahren gestorbene Casaleggio als Ideologe, Denker und Financier der Bewegung galt, wird Grillo als das „Megafono“, also das Sprachrohr der Partei bezeichnet. Dennoch war der charismatische Satiriker, der schon lange herbe Kritik an den politischen Zuständen des Landes geübt hatte, bei der Parlamentswahl selbst nicht angetreten.

Italienischer Komiker und Politiker Beppe Grillo

Reuters/Max Rossi

Seine Wahlkampftournee 2013 hatte Grillo „Tsunami Tour“ getauft

Jedoch organisierte der 67-Jährige den Wahlkampf sowie zahlreiche Großkundgebungen in den Metropolen des Landes und lenkt bis heute mit seinem beliebten Blog die Geschicke der Bewegung. In Talkshows treten die M5S-Mitglieder fast nie auf, die Kommunikation mit den Bürgern läuft fast nur über die Website, den Blog und einen YouTube-Kanal.

Populistische Züge

Kritiker werfen der Partei populistische Züge vor. Grillo hat sich zudem immer wieder für einen Ausstieg aus der Europäischen Währungsunion ausgesprochen und hierfür eine Website mit dem Titel „Wie man aus dem Euro aussteigt“ eingerichtet. Untertitel: „Das ist weder schwierig noch unmöglich, das geht! Mit einer Volksbefragung.“

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