Frauenhass im Netz: Meldestelle angedacht
Die künftige Frauenministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) kann sich die Einrichtung einer Meldestelle gegen Frauenhass im Web und auch Mobbing vorstellen. Zuletzt hatten vier prominente Journalistinnen öffentlich über ihre entsprechenden Erfahrungen berichtet, was Oberhauser „froh“ macht: „Es braucht Testimonials.“
„Das größte Problem bei Gewalt im Netz ist, dass Frauen sich zum Teil genieren und nicht offen darüber zu sprechen trauen“, sagte Oberhauser dazu. Das Thema medial hochzuziehen, begrüße sie daher. Der „Falter“ hatte diese Woche vier Journalistinnen auf das Titelblatt gebracht, die mit der Botschaft „Uns reicht’s“ Hass und sexualisierte sprachliche Gewalt im Internet anklagten.
Oberhauser will öffentlichen Dialog
Oberhauser möchte auch mit ÖVP-Justizminister Wolfgang Brandstetter legistische Optionen erörtern. Das Strafrecht reiche allerdings nicht aus, auch wenn es „eine Menge Dinge“ gebe, gegen die man so vorgehen könne, so die Ministerin. Besonders wichtig sei ein öffentlicher Dialog darüber, dass das nicht salonfähig ist. „In vielen Fällen gilt auch: Wehret den Anfängen!“
Es gebe schlicht einen Unterschied zwischen „jemanden nur schimpfen“ und jemandem eine Vergewaltigung, die Verletzung der sexuellen Integrität, zu wünschen: „Das ist einfach unvorstellbar.“ Oberhauser übernimmt am 1. Juli das Frauenressort.