Am Wasser, in der Luft oder in der Masse?
Wenn am Freitag die Fußball-Europameisterschaft eröffnet wird, wird es eng auf so manchem Hauptplatz, im Schanigarten oder im Beisl. Mehr als 400 Public Viewings werden in Österreich angeboten, bis zu 200.000 Fußballbegeisterte werden täglich in den öffentlichen Fanzonen erwartet. Ein großes Thema ist dabei die Sicherheit.
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Die meisten Möglichkeiten bietet freilich Wien. Wer kein Problem mit Massen hat, geht auf den Rathausplatz, dem größten Public Viewing. Dort werden täglich bis zu 25.000 Zuschauer erwartet. Fans können sich schon ab dem Vormittag auf die Spiele einstimmen, die auf einer hundert Quadratmeter großen Leinwand und sechs weiteren Screens gezeigt werden. Ein großer Andrang wird auch beim Public Viewing am Wiener Hauptbahnhof erwartet. Der Vorplatz des Bahnhofs wird an allen Spieltagen zur Fanmeile, zwischen den Spielen gibt es Unterhaltungsprogramm.
Gehoben: Auf dem Riesenrad
Traditionell ist auch bereits das Fußballschauen im FM4-EM-Quartier im WUK - mehr dazu in fm4.ORF.at. Alle Spiele werden sowohl im Freien als auch im Lokal auf HD-Bildschirmen übertragen, als Begleitprogramm gibt es die Science Busters und Diskussionsveranstaltungen. Gemütlich geht’s am Wasser zu - die Summerstage-Lokale bei der Roßauer Lände übertragen alle Spiele auf mehreren Bildschirmen. Zu einem Fixstarter zählt auch die ORF-eins-Fanarena Strandbar Herrmann. Und der Club Grelle Forelle feiert mit Canal de Goal mit - mehr dazu in wien.ORF.at.
Viele weitere Lokale bieten Public Viewing, wie etwa im Alten AKH und entlang des Gürtels. Im neuen Stadtteil Aspern warten vor drei LED-Wänden Hunderte Liegestühle auf Fußballfans. Wer Gedränge meiden möchte und dafür auch bereit ist, tief in die Tasche zu greifen, kann sich Spiele auf dem Riesenrad anschauen. Je zehn Personen dürfen in einen Waggon und bekommen während Fahrt und Spielübertragung ein Dreigängemenü serviert. Der stolze Preis: knappe 3.000 Euro.
Stimmungsgeladen: Beim Italiener
Auch abseits dieser Luxusvariante lässt sich die EM ganz gut mit Kulinarik verknüpfen und dabei gleichzeitig auch Lokalkolorit einfangen - warum nicht das Italien-Match beim Italiener ums Eck anschauen? Viele Wirte fiebern jedenfalls beim Fußballevent des Jahres mit und erhoffen sich davon ganz nebenbei ein kräftiges Umsatzplus - mehr dazu in wien.ORF.at.

APA/Herbert Pfarrhofer
Ein Klassiker, schon bei der EM vor vier Jahren: Strandbar Herrmann in Wien
Chillig: In der Therme
In der Steiermark bietet Graz gleich drei Fanzonen - der Karmeliterplatz, der Mariahilferplatz und das Joanneumsviertel bieten Platz für insgesamt rund 5.000 Besucher. Das größte Public Viewing der Obersteiermark findet in Kapfenberg statt. Maximal 2.000 Fans dürfen auf den Hauptplatz. Viele weitere Bezirkshauptstädte und kleinere Orte übertragen die Spiele, auch mehrere steirische Thermen machen mit - mehr dazu in steiermark.ORF.at.
Im Fußballfieber ist auch Vorarlberg. Ein großes Public Viewing in der Dornbirner Innenstadt mit ORF-Fanarena verspricht EM-Atmosphäre. Die Übertragungen der Gruppenphase finden in der Fußgängerzone Eisengasse und anschließend auf dem Marktplatz statt. Insgesamt hat das kleine Bundesland 15 Public Viewings zu bieten - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.
Mobil: Mit Truck
Niederösterreich bietet in St. Pölten eine große Fanarena. Direkt vor dem Cinema Paradiso werden die Spiele in HD-Qualität übertragen, bei Schlechtwetter wird ins Beislkino übersiedelt. Viele weitere Orte bieten Public Viewings an, daneben macht auch die „Fan Tour 2016“ mehrfach in Niederösterreich halt. Der Truck, der einen Monat lang durch ganz Österreich rollt, verwandelt sich in sieben Gemeinden in eine riesige Leinwand - mehr dazu in noe.ORF.at.

ORF.at/Sabine Koder
Nicht ganz billig, aber exklusiv: Fußball in der Riesenradgondel
Das größte Public Viewing in Kärnten wird auf dem Klagenfurter Neuen Platz stattfinden. Bis zu 2.700 Fans haben dort Platz. In Villach ist die Fanzone auf dem Rathausplatz für etwa 500 Besucher ausgelegt. Daneben gibt es in vielen weiteren Orten Leinwände auf Campingplätzen und in Lokalen - mehr dazu in kärnten.ORF.at.
Wetterabhängig: Im Park
Die Stadt Salzburg hat ihr EM-Quartier unter dem Motto „Live im Park“ im Volksgarten aufgebaut. Die großen Plätze der Altstadt wollte man aufgrund möglicher Kollisionen mit „Jedermann“-Proben diesmal bewusst meiden. 1.000 Fans haben hier Platz. Die Spiele werden aber nur bei Schönwetter übertragen, bei Regen kann man auf zahlreiche Gasthäuser und das Mozartkino ausweichen. Außerhalb der Landeshauptstadt kann die EM beispielsweise auf öffentlichen Plätzen in Seekirchen, Saalfelden und Zell am See geschaut werden - mehr dazu in salzburg.ORF.at.
Im Burgenland konzentriert sich das Geschehen neben kleineren Übertragungsorten wie Stegersbach hauptsächlich auf Eisenstadt. An 13 Übertragungstagen werden insgesamt 22 Spiele live auf einer Großleinwand in der Fanarena übertragen. Gezeigt werden alle Spiele der österreichischen Nationalmannschaft sowie sämtliche Spiele der K.-o.-Phase - mehr dazu in burgenland.ORF.at.
Lustig: Mit Kabarett
In Tirol wird der Sparkassenplatz in Innsbruck zur großen EM-Arena. Neben Spielübertragungen gibt es ein großes Sideeventprogramm mit Auftritten von Stermann und Grissemann sowie Boney M. Außerhalb Innsbrucks gibt es Veranstaltung in Telfs, Wattens, Schwaz, Kufstein und vielen anderen Orten - mehr dazu in tirol.ORF.at.
Das größte Live-EM-Event Oberösterreichs wird in der Linzer Fanzone stattfinden. Dort steht eine 50 Quadratmeter große LED-Wall für die Zuschauer bereit, auf der alle 51 Spiele übertragen werden. Großes Kino verspricht auch die Stadt Wels, die den Minoritenplatz in das Minoritenstadion verwandelt. In vielen weiteren Orten wie Schärding und Gmunden gibt es Public Viewings, auch direkt am Attersse wird mitgefiebert.
Überall wichtig: Das Thema Sicherheit
Egal von wo aus die Fußballspiele verfolgt werden, besonderes Augenmerk liegt bei den öffentlichen Veranstaltungen auf dem Thema Sicherheit. Auf dem Wiener Rathausplatz, wo täglich 25.000 Besucher erwartet werden, sieht das Sicherheitskonzept vor, dass der Platz inklusive Park eingezäunt wird. Es gibt drei Ein- bzw. Ausgänge, an denen Personen und deren Taschen kontrolliert werden. Von der Stadt Wien heißt es, dass „zahlreiches Sicherheitspersonal“ anwesend sein wird.
Ähnliches ist aus den Ländern zu hören - in Kärnten verstärkt die Polizei ihre Präsenz an den Spieltagen, für Sicherheit sorgen werden auch private Security-Firmen. Auch in der Steiermark wird an den Eingängen zu den großen Public Viewings kontrolliert - und vor allem auch gezählt, damit die genehmigte Personenanzahl nicht überschritten wird. Gläser und gefährliche Gegenstände dürfen nicht mitgebracht werden. Die Polizei will sich aber eher im Hintergrund halten. Befolgt jeder halbwegs die Regeln, steht einer kollektiven Fußballeuphorie bestimmt nichts im Weg.
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