RAF-Trio überfiel mindestens sechs Supermärkte

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Die drei untergetauchten mutmaßlichen RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette haben in Norddeutschland vermutlich mindestens sechs weitere Raubüberfälle auf Supermärkte verübt.

RAF-Terroristen Burkhard Garweg, Ernst-Volker Staub und Daniela Klette

APA/dpa

Das erklärten die Staatsanwaltschaft in Verden und das niedersächsische Landeskriminalamt (LKA) in Hannover heute gemeinsam. Von den mutmaßlichen Überfällen auf die Supermärkte hatte Ende Mai bereits die deutsche „Zeit“ berichtet.

Muster bei Vorgehensweise

Intensive Ermittlungen des LKA hätten auffällige Übereinstimmungen in der Vorgehensweise rund um sechs Raubüberfälle auf größere Supermärkte in Niedersachsen und Schleswig-Holstein bestätigt, hieß es nun.

Bei diesen hätten die Täter von September 2011 bis Mai dieses Jahres bis zu 391.000 Euro sowie zwei Schusswaffen von Geldboten erbeutet. Dabei überfielen je zwei Bewaffnete gezielt die zentralen Kassenbüros, als gerade Geldboten dort waren.

Über 4.000 Autohändler befragt

Die Muster ergaben sich laut Staatsanwaltschaft unter anderem auch aus Befragungen von mehr als 4.000 Autohändlern, mit denen Muster bei der Beschaffung der bei den Taten genutzten Autos identifiziert wurden. Diese ließen die Täter teils ausgebrannt zurück.

DNA-Spuren gaben Hinweis

Staub, Garweg und Klette waren nach vielen Jahren im Untergrund im vergangenen Jahr erneut ins Visier der Ermittler gerückt, nachdem sie durch DNA-Spuren mit Überfällen auf Geldtransporter in Niedersachsen in Verbindung gebracht werden konnten.

Sie sollen zur dritten Generation der Roten Armee Fraktion (RAF) gehört haben, die Deutschland insbesondere in den 70er und 80er Jahren mit Terrorwellen überzogen hatte. Die RAF hatte sich 1998 selbst für aufgelöst erklärt. Hinweise auf neue terroristische Aktivitäten gibt es nicht.