Musikfestival vorzeitig abgebrochen
Beim Musikfestival „Rock am Ring“ in der Eifel in Deutschland hat ein Blitzeinschlag „bis zu 82“ Menschen verletzt. Das sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) der dpa. Das zunächst nur vorübergehend unterbrochene Festival wurde auf Anweisung der Behörden vorzeitig abgebrochen.
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Der Großteil der Verletzten sei bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Acht Menschen seien schwer verletzt worden. Einer der schwer verletzten Festivalbesucher musste Freitagabend reanimiert werden und liegt nun auf der Intensivstation.

APA/AFP/dpa/Thomas Frey
Knöcheltiefer Schlamm: Wetterbesserung ist nicht in Sicht
Die heftigen Regenfälle ließen viele Zelte zusammenbrechen, das Gelände versank im Schlamm. Die Verbandsgemeinde Mending kapitulierte schließlich vor den anhaltenden Wetterkapriolen und entzog die Genehmigung für die Fortsetzung der Veranstaltung mit rund 90.000 Besuchern, wie eine Sprecherin des Veranstalters in der Nacht auf Sonntag mitteilte.
„In Verantwortung für das Wohlergehen der Fans akzeptieren die Veranstalter diese Entscheidung“, hieß es weiter. Die Besucher wurden um Verständnis gebeten und aufgefordert, das Gelände auf dem Flugplatz Mendig bis Sonntagmittag zu verlassen. Das Festival war ursprünglich für insgesamt drei Tage angelegt.
Erneut Gewitter mit Starkregen
Zuvor war das Festival wegen Unwetterwarnungen für sieben Stunden unterbrochen worden. Auch am späten Samstagnachmittag ging noch einmal ein heftiges Gewitter mit Starkregen über dem Festivalgelände in Mendig nieder.
Am Freitagabend waren Dutzende Menschen bei einem Blitzeinschlag auf dem Gelände verletzt worden. Daraufhin beschlossen die Veranstalter nach einem Krisengespräch mit Lewentz, das Festival wegen weiterer Unwetterwarnungen zu unterbrechen.
Die ersten Festivalbesucher brachen daraufhin schon am Samstagnachmittag auf. Die meisten aber harrten aus und wurden am Samstagabend noch einmal belohnt. Das Zwillingsfestival „Rock im Park“ in Nürnberg mit zeitversetztem Programm besuchten ebenfalls Zehntausende. Auch dort gab es am Samstag starken Regen.
Schwere Unwetter auch in Köln
Auch in anderen Teilen Deutschlands blieb die Lage angespannt. In Köln kämpften Feuerwehrleute fast bis zur Erschöpfung gegen ein Unwetter, das die Stadt in der Nacht auf Samstag traf. Ein Mensch sei aus dem Rhein gerettet worden, hieß es. „Ein Autofahrer und ein Radler wurden während des Regens bei Unfällen verletzt“, so ein Sprecher der Polizei Samstagfrüh.
Die Kölner Feuerwehr rückte in kürzester Zeit zu rund 200 Einsätzen aus. Auch die Uniklinik brauchte Hilfe: Dort drang das Wasser gleich an mehreren Stellen in das Gebäude ein. Die Helfer pumpten zudem etliche überflutete Keller leer. Bis in die Morgenstunden waren rund 340 Mann im Einsatz und kämpften gegen die Regenflut.
„Absolut ungewöhnlich“
Meteorologen staunten über die Heftigkeit der Unwetter, die derzeit über Deutschland toben. Ausmaß und Dauer seien „absolut außergewöhnlich“, betonten Experten des Deutschen Wetterdienstes (DWD). In den von Unwettern besonders heftig getroffenen Gebieten in Niederbayern und Baden-Württemberg gehen die Aufräumarbeiten weiter. In Niederbayern stieg die Zahl der Toten nach der Flut auf sieben.
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