Louvre bleibt geschlossen
Auch in Frankreich war die Hochwassersituation dramatisch. Heftige Regenfälle haben zu schweren Überschwemmungen geführt, besonders betroffen sind die Region um Paris und entlang der Loire. Seit Sonntag rückten die Rettungskräfte zu mehr als 10.000 Einsätzen aus und brachten mehr als 5.000 Menschen in Sicherheit.
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„Die Situation bleibt angespannt, in mehreren Sektoren schwierig“, sagte Premierminister Manuel Valls. Weitere Evakuierungen seien nötig. In der Hauptstadt Paris stieg der Pegelstand der Seine. Niedrig gelegene Uferstraßen wurden gesperrt.
Kunstwerke müssen verlegt werden
Auch Kunstwerke im weltberühmten Pariser Louvre müssen vor dem Hochwasser der Seine in Sicherheit gebracht werden. Dafür bleibt das Museum am Freitag geschlossen, wie die Direktion am Donnerstag ankündigte. Zudem sei ein Krisenstab eingerichtet worden. Betroffen sind den Angaben zufolge Werke in der Hochwasserzone des direkt an der Seine gelegenen Palastes. Die Arbeiten sollen in höher gelegene Stockwerke der ehemaligen Residenz französischer Könige gebracht werden.

APA/AP/Jerome Delay
Der Pegelstand der Seine überschritt am Donnerstag die Fünfmetermarke
Auf der gegenüberliegenden Uferseite kündigte das Museum d’Orsay für Donnerstag ebenfalls eine vorzeitige Schließung an. Das nach anhaltenden Regenfällen weiter steigende Seine-Hochwasser hat in Paris zudem den Betrieb der Regionalbahnlinie RER C streckenweise lahmgelegt. Ein Abschnitt im Zentrum der französischen Hauptstadt parallel zum Flussverlauf wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt, wie der Betreiber SNCF mitteilte. Zuvor waren bereits einzelne Stationen geschlossen worden.
Die Spitze des Hochwassers wurde für Freitag mit einem Pegelstand von 5,75 Metern erwartet. Eine Woche zuvor waren es noch 1,20 Meter. Bei verheerenden Überschwemmungen von 1910 hatte der Wasserstand die Marke von 8,60 Meter erreicht.
„Regenphase noch nicht vorbei“
„Die Regenphase ist noch nicht vorbei“, warnte Valls bei einem Besuch der überschwemmten Kleinstadt Nemours 80 Kilometer südlich von Paris. „Wir müssen extrem vorsichtig sein.“ Die Lage sei in manchen Gebieten inzwischen unter Kontrolle, bleibe in der Region um die Hauptstadt Paris und in Zentralfrankreich aber „extrem angespannt, schwierig“.
Allein in Nemours mussten Tausende Menschen in Notunterkünfte gebracht werden, weil der Fluss Loing über die Ufer trat und die Stadt unter Wasser setzte. Betroffen war auch die Stadt Longjumeau nahe dem Pariser Flughafen Orly, wo nach Angaben der Bürgermeisterin das Wasser zwischen 1,20 und 1,50 Meter hoch in den Straßen stand.
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