Hofer sieht Kosovo als Teil Serbiens

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Der FPÖ-Präsidentschaftskandidat und Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer hat in Serbien mit einer Aussage zum Status des Kosovo für Aufsehen gesorgt. „Kosovo ist Teil von Serbien“, zitierte das serbische Boulevardblatt „Kurir“ heute aus einem Interview mit Hofer. Hofer-Sprecher Konrad Belakowitsch konnte die Aussagen gegenüber der APA vorerst nicht kommentieren.

Die frühere serbische Provinz Kosovo hat 2008 ihre Unabhängigkeit erklärt. Österreich war eines der ersten Länder, welches das Kosovo als unabhängigen Staat anerkannt hat. Insgesamt taten das bis zum heutigen Tag 111 Länder, darunter 23 der 28 EU-Staaten. Serbien akzeptiert die Unabhängigkeit seiner früheren Provinz nicht, eine Aufnahme in die UNO scheitert am Widerstand der Vetomächte Russland und China.

Gegen Aufnahme des Kosovo in internationale Organisationen

Bereits während des Präsidentschaftswahlkampfs hat sich Hofer gegen eine Aufnahme des Kosovo in internationale Organisationen ausgesprochen. Zudem hat sich der FPÖ-Politiker immer wieder für die Anliegen nationalistischer Serben in Bosnien-Herzegowina starkgemacht.

Bei einem Besuch des umstrittenen Präsidenten der Republika Srpska, Milorad Dodik, im September 2015 in Wien, erklärte Hofer etwa, dass er die „Bestrebungen der Republika Srpska hinsichtlich einer eigenen selbst bestimmten Zukunft zu 100 Prozent unterstützt“.

In Österreich leben nach Angaben der Statistik Austria mehr als 130.000 österreichische Staatsbürger mit Geburtsland Serbien. Die FPÖ hat sich in der Vergangenheit immer wieder um die Stimmen dieser Gruppe bemüht.