Britische Regierung prüft islamische Schiedsgerichte
Die britische Regierung lässt die Rechtsprechung der informellen islamischen Schiedsgerichte prüfen. Es bestehe der Verdacht, dass Frauen von den religiösen Räten bei der Anwendung des islamischen Rechts der Scharia diskriminiert worden seien, erklärte die britische Innenministerin Theresa May gestern.
Das sei eine ernste Sorge. Es gebe „nur einen Rechtsstaat“, der allen Bürgern Rechte und Garantien gebe, betonte die Ministerin.
Sprüche rechtlich nicht bindend
In England und Wales gibt es rund 30 informelle islamische Schiedsgerichte, die vorwiegend unter Anwendung der Scharia in Familienfragen vermitteln. Ihre Entscheidungen sind rechtlich nicht bindend und werden offiziell nicht anerkannt.
Die nun eingeleitete Prüfung unter Leitung der Professorin Mona Siddiqui soll den Verdacht klären, dass gewisse Schiedsgerichte Zwangsehen legitimieren und Scheidungen zum Nachteil der Frauen fällen.