Milchpreis für deutsche Bauern erstmals unter 20 Cent

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Der Preis, den Bauern in Deutschland für einen Liter Frischmilch von den Molkereien erhalten, ist einem Zeitungsbericht zufolge erstmals unter 20 Cent gefallen.

Das sei ein Preisverfall binnen weniger Wochen um weitere 30 Prozent, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe) unter Berufung auf Vertreter mehrerer Molkereien. Preisverhandlungen zwischen Molkereien und Landwirten hätten in manchen Regionen Auszahlungspreise von 19 oder 18 Cent ergeben.

Minister gegen Rückkehr zur Milchquote

Da die Bauern mit großen Verlusten produzieren, will die deutsche Regierung ihnen unter die Arme greifen. Ende des Monats sollen die Details auf einem Milchgipfel besprochen werden, an dem Politiker, Molkereien, Bauernvertreter und Einzelhändler auf Einladung des deutschen Agrarministers Christian Schmidt (CSU) teilnehmen.

„Wir werden den Bauern mit Steuererleichterungen und Liquiditätshilfen zur Seite stehen“, sagte Schmidt der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe). Forderungen nach strengeren Regeln für den Milchmarkt erteilt Schmidt dagegen eine Absage: „Eine Rückkehr zur Milchquote wird es mit mir nicht geben.“ Gründe für den Verfall sind das Auslaufen der Milchquote in der EU vor gut einem Jahr, das Embargo Russlands und eine schwächere Nachfrage aus China.