Teurer Braunkohleverkauf
Der Energiekonzern Vattenfall will weitere Arbeitsplätze abbauen. „Wir müssen die Zahl unserer Mitarbeiter perspektivisch verringern“, sagte Konzernchef Magnus Hall den Zeitungen der Funke-Mediengruppe Anfang Mai. Wie viele Beschäftigte gehen müssen, sagte er nicht.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht vorgesehen. „Wir bauen Personal sozialverträglich ab, versuchen, die Leute beim Wechsel zu unterstützen.“ Deutschlands drittgrößter Energieerzeuger beschäftigt in der Bundesrepublik rund 16.500 Mitarbeiter, dem wichtigsten Markt des schwedischen Staatskonzerns.
Bis zu drei Mrd. Euro Abschreibung
Der Verkauf des deutschen Braunkohlegeschäfts mit Tagebauen, Kraftwerken und 7.500 Beschäftigten an den tschechischen Energiekonzern EPH wird Hall zufolge teuer für sein Unternehmen: „Wir werden noch einmal 2,4 bis drei Milliarden Euro abschreiben“, sagte Hall.
Ohne die Trennung wäre es noch teurer geworden: „Wir hätten wahrscheinlich noch mehr abschreiben müssen, wenn wir die Braunkohle behalten hätten.“ Eine konkrete Prognose, wann Vattenfall nach drei Jahren mit Verlusten wieder schwarze Zahlen schreiben könnte, wollte Hall nicht geben. „Ich hoffe, dass wir das bald verdaut haben und wieder Gewinn machen.“
Zahlungen für Atomausstieg zu hoch
Die Empfehlungen der deutschen Atomkommission für die Finanzierung des Atomausstiegs wies Hall erneut als überzogen zurück. „Das erscheint uns zu viel. Für uns ist das in der jetzigen Lage schwer zu verkraften.“ Die Atomkommission hatte empfohlen, dass die Betreiber für die Zwischen- und Endlagerung 23,3 Milliarden Euro in einen öffentlich-rechtlichen Fonds einzahlen.
Hierzu sollen sie ihre dafür gebildeten Rückstellungen von 17,2 Milliarden Euro in den Fonds einbringen. Bis spätestens 2022 sollen sie zudem darauf einen Risikozuschlag von rund 35 Prozent in bar in den Fonds einzahlen. Vattenfalls zwei deutsche Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel sind beide vom Netz und sollen abgerissen werden.
Link: