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Nutzung immer breiter

Emojis, die vor allem auf Smartphones und Tablets genutzten bunten Zeichen, werden in der Alltagskultur immer wichtiger. Das Emoji mit den zusammengekniffenen Augen und den Tränen im Augenwinkel zog 2015 sogar als „Wort“ des Jahres in das Oxford Dictionary ein.

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Die Entscheidung sei gefallen, weil das Zeichen „Gesicht mit Freudentränen“ Ethos, Stimmung und Hauptbeschäftigung des Jahres 2015 am besten beschreibe, begründete die Universität Oxford die Entscheidung. Laut der Universität wurden sowohl das Wort Emoji als auch die Zeichen selbst im Jahr 2015 sehr viel öfter genutzt als zuvor.

Jedes fünfte Emoji mit Freudentränen

Eine Untersuchung, die zusammen mit dem Tastaturdrittanbieter Swiftkey durchgeführt wurde, habe gezeigt, dass das Smiley mit einem Anteil von 20 Prozent in den USA und 17 Prozent in Großbritannien das am öftesten genutzte Emoji gewesen sei. Andere Anwärter auf das Wort des Jahres wie Sharing Economy, Refugee, „Brexit“ oder lumbersexual hatten dagegen offenbar keine Chance.

Das Wort Emoji ist ein Lehnwort aus dem Japanischen, schreibt Oxford Dictionary, entstanden aus den Worten E (Bild) und Moji (Buchstabe), ähnlich dem englischen Emoticon, das aus Emotion (Gefühl) und Icon (Zeichen) zusammengesetzt ist. Mittlerweile seien Emojis kein Vorrecht der Jugend mehr. Selbst Politiker wie die US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und viele Stars würden Emojis nutzen, so die Universität.

Twitter will auf Emojis setzen

Auch viele Dienste setzen mittlerweile statt großer Worte auf Emojis. Der Kurznachrichtendienst Twitter etwa testet offenbar den breiteren Einsatz von Emojis als Ersatz bzw. Ergänzung des umstrittenen Herzzeichens, berichtet der „Guardian“. Dieses ersetzte erst vor Kurzem den seit dem Start genutzten Stern, was von vielen Nutzern heftig kritisiert wurde.

Twitter argumentierte bei der Einführung, dass das Herz mehr Emotionen transportiere als der Stern - was sich in den teils heftigen Reaktionen der Nutzer prompt zeigte. Sie halten dagegen, dass die Vergabe von Herzen mehr bedeute als das bisherige Markieren eines Tweets mit einem Stern, was viele auch als eine Art Lesezeichen verstanden. Auf Facebook sind Emojis als Alternative zum „Like“- Button bereits eingeführt.

Jedem Land seine Emojis?

Finnland stellte eine Reihe länderspezifischer Emojis vor, darunter ein Nokia-Handy, Menschen in der Sauna und einen Headbanger. In einem eigenen Adventskalender sollen im Dezember über 30 speziell auf Finnland zugeschnittene Emojis veröffentlicht werden. Der Adventkalender soll in 13 Sprachen veröffentlicht werden - sichtlich eine Marketingaktion, denn schließlich können die Emojis nicht einfach so von Finnland vorgestellt und dann gleich in die allgemeine Liste aufgenommen werden. Das macht ein spezielles Gremium, das Unicode Konsortium.

Auch Apple-Nutzer haben mit iOS 9.1 150 neue Emojis zur Verfügung, und schon bald könnten es wieder ein paar mehr sein. 2016 sollen neue Zeichen aus über 70 Vorschlägen ausgewählt werden, wobei noch weitere Kandidaten dazu kommen könnten. Aktuell auf der Kandidatenliste zu finden sind ein Tintenfisch, ein Ei, Pancakes, ein Prinz, ein Kebap, eine Eule, eine Gurke und Wasserpolo. Bereits verfügbar sind auch unter anderem ein Einhorn, Popcorn, Tischtennis, ein Nerdgesicht mit Brille und eine Moschee.

Verständnis kulturell bedingt

Allerdings sind nicht alle Emojis wie auch Smileys gleich verständlich bzw. hängt die Interpretation vom jeweiligen Kulturkreis ab: Während in Europa der Zustand glücklich mit dem Smiley :-) dargestellt wird, nutzt man laut BBC in Ostasien dazu (^_^). Auch Emojis wie etwa eine lachende Frau mit auf den Kopf gelegten Händen werden ja nach kulturellem Hintergrund unterschiedlich interpretiert. In Japan bedeutet die Geste „okay“. Auch bei einigen Gesichtsemojis ist der Unterschied in den Gefühlsnuancen nur bedingt auf den ersten Blick erkennbar.

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