„Für beide vorteilhafte Partnerschaft“
Seit der Aufhebung der westlichen Sanktionen am 16. Jänner dieses Jahres ist auch die Blockade von Öl- und Gasexporten aus dem Iran Geschichte. Mit einer am Mittwoch unterschriebenen Absichtserklärung versucht nun auch die OMV wieder verstärkt im Iran Fuß zu fassen.
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Laut OMV-Chef Rainer Seele ist das mit der nationalen iranischen Ölgesellschaft NIOC vereinbarte Memorandum of Understandig (MoU) ein „wichtiger Schritt zur Wiederaufnahme der OMV-Aktivitäten im Iran“. Seele sprach in einer Aussendung von einer „langjährigen Kooperation“. Das MoU sei ein „weiteres Zeichen für das Grundvertrauen in unsere für beide Seiten so vorteilhafte Partnerschaft“.
Ölfeldererkundung und gemeinsame Studie
Konkret umfasst die Absichtserklärung den OMV-Angaben zufolge die Untersuchung mehrerer Felder im Gebiet Zagros im Westen des Iran, eine technologische Forschungskooperation und Zusammenarbeit bei Swap-Geschäften mit Rohöl- und Erdölprodukten. Vereinbart wurde laut OMV zudem eine gemeinsame Studie über das Kohlenwasserstoffpotenzial im iranischen Fars-Gebiet. Im Rahmen dieses zweijährigen Arbeitsprogramms könnten die OMV und NIOC „ihre Explorationskompetenz und ihre Erfahrungen verbinden“, wie OMV-Vorstand Johann Pleininger sagte.
„Fantastische Nachricht“
Als die Sanktionen aufgehoben wurden, sprach die OMV von einer „fantastischen Nachricht“. Seele hatte schon im Vorjahr auf anstehende gemeinsame Projekte mit NIOC verwiesen. Nach der Aufhebung der Sanktionen teilte OMV-Sprecher Johannes Vetter laut „Presse“ schließlich mit: „Wir werden jetzt den Turbo aufdrehen.“ Wohl mit Blick auf den niedrigen Ölpreis werde es in absehbarer Zeit aber „keine fette Akquisition“ geben, wie Vetter der Zeitung zufolge wieder relativierte. Für die nächsten Jahre stehe für die OMV vielmehr die Vorbereitung von Projekten im Vordergrund.
Seit 2001 im Iran aktiv
Der von Seele zuletzt im Rahmen einer neuen Strategie zu einer von drei Upstream-Portfolio-Entwicklungsregionen erklärte Iran ist für die OMV alles andere als Neuland. Als Ausgangspunkt der Iran-Aktivitäten des heimischen Öl- und Gaskonzerns gilt das Jahr 2001. Die damals begonnenen Explorationstätigkeiten im Westen des Landes führten 2005 zu einem erfolgreichen Fund im Ölfeld Band-e Karcheh.
Am 16. Jänner hoben die EU und die USA ihre Wirtschafts- und Finanzsanktionen gegen die Islamische Republik auf, nachdem die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) dem Land bescheinigt hatte, dass es sein Atomprogramm gemäß den Auflagen des Abkommens vom Sommer 2015 stark zurückgebaut hat.
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