Themenüberblick

„Sehr zuversichtlich“ für Stichwahl

FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer will bis zur Stichwahl bei seiner bisherigen Linie bleiben. „Ich werde meinen Weg genau so weitergehen“, sagte er am Dienstag bei einer Pressekonferenz nach dem FPÖ-Parteivorstand. Er sei „sehr zuversichtlich“, am 22. Mai die 50-Prozent-Marke deutlich zu übertreffen.

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Hofer betonte, er sei - nach dem Montag, den er seiner Familie und seinem Rudergerät gewidmet habe - wieder „hoch motiviert“ für den Wahlkampf. „Heute geht es wieder los.“ Punkten will Hofer in den kommenden vier Wochen mit den schon bekannten Themen. „Ich werde, was den Inhalt anbelangt, natürlich keine neue Strategie verfolgen. Weil man wurde ja gewählt, weil man gewisse Themen vertritt“, so Hofer.

Zentrale Themen

Die Strategie schließe etwa das Drängen auf den Ausbau der direkten Demokratie ein - dieser Punkt unterscheide ihn klar von Alexander Van der Bellen. Denn dieser habe in der Vergangenheit erklärt, „dass er kein Freund der direkten Demokratie ist“, so der FPÖ-Kandidat. Ebenso weiterhin auf der Agenda hat Hofer die Ablehnung des derzeit verhandelten Freihandelsabkommens TTIP. Auch das Thema Sicherheit will Hofer weiter beleuchten - erneut forderte er mehr Geld für das Bundesheer.

FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer

APA/Hans Klaus Techt

Hofer gab sich „hoch motiviert“

„Unsinnig, dass es zu Spaltung kommen muss“

In den Mittelpunkt der Kampagne will Hofer auch sein Amtsverständnis rücken. Er werde demokratische Wahlergebnisse „auf jeden Fall“ anerkennen. „Es wird die stärkste Partei von mir den Auftrag zur Regierungsbildung bekommen“, sagte er - und übte erneut Kritik an Van der Bellens Zweifel, derartiges bei einem FPÖ-Erfolg zu tun. Gleichzeitig betonte Hofer seine Bereitschaft, die Regierung im Fall des Falles zu entlassen.

Hofer gab sich bei seinem Auftritt einmal mehr äußerst verbindlich. „Ich möchte vermeiden (...), dass in diesem Wahlkampf, wo zwei Persönlichkeiten mit unterschiedlicher Geschichte aufeinanderstoßen, die Leute glauben, dass es zu einer Spaltung kommen muss. Das ist unsinnig“, sagte er.

FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer und Heinz-Christian Strache

Reuters/Leonhard Foeger

Strache: Aufregung über Meinungsforscher

Er habe beispielsweise gehört, dass es Kaffeehausbesitzer gebe, die freiheitliche Wähler nicht hineinlassen. „So etwas hatten wir schon einmal, das brauchen wird nicht.“ Sein Ziel sei es, Österreich zu einen - „und wenn ich gewählt werde, ein guter Präsident für alle Österreicher zu sein“.

Duell in „Klartext“

Was kommt in den nächsten Wochen auf das Land zu? Ein harter Lagerwahlkampf, mit Polarisierung und Spaltung der Gesellschaft? Bei Klaus Webhofer im „Klartext“ stehen Hofer und Van der Bellen eine Stunde lang Rede und Antwort. Die Diskussion im ORF-Radiokulturhaus ist am Mittwoch ab 18.30 live auf Ö1 zu hören und ab 20.15 Uhr in ORF III zu sehen.

Flüchtlinge nur kurz Thema

Das Thema Flüchtlinge sparte Hofer weitgehend aus. Gefragt nach den Kontrollen an der Brenner-Grenze zu Italien sagte Hofer, er habe keine Freude damit, „aber wir haben keine anderen Möglichkeiten“. Man müsse nun alles daran setzen, dass die Schengen-Außengrenzen gesichert werden - „damit die vorübergehenden Maßnahmen wieder ausgesetzt werden können“.

Auf das Elend der Flüchtlinge angesprochen sagte Hofer, man müsse beachten, dass in Österreich nur etwa 20 Prozent der Betroffenen „echte Flüchtlinge“ seien - „außerdem durchqueren sie viele sichere Länder“. Daher müsse man durch rasche Verfahren klären, wer Recht auf Asyl hat. Auch sprach Hofer die zuletzt publik gewordenen Fälle von Vergewaltigungen durch Flüchtlinge an: „Wenn jemand so etwas tut, dann hat er sein Recht auf Asyl verwirkt.“

Strache-Kritik an Meinungsforschern und Medien

Etwas schärfer legte Parteichef Heinz-Christian Strache sein Resümee des bisherigen Wahlganges an. Kritik ernteten etwa Meinungsforscher, aber auch die Medien, die mit ihrer Einschätzung zu Hofers Chancen zu Beginn der Kampagne völlig danebengelegen seien. In der Frage der Grenzkontrollen auf dem Brenner sieht Strache Italien gefordert: „Es ist die Verantwortung Roms. Wenn Rom dem nicht nachkommt, sind wir gezwungen zu handeln.“

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