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WC-Benützung in North Carolina

Per Gesetz hat der US-Bundesstaat North Carolina im März die Benützung von Toiletten durch Transgender-Menschen beschränkt. Mehrere Musikstars sagten aus Protest bereits Konzerte ab. Die aktuelle Entscheidung eines Berufungsgerichts stellt nun eine Schlüsselstelle des Gesetzes infrage.

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Das im März in Kraft getretene Gesetz schreibt vor, dass Transgender nur solche öffentlichen Toiletten benutzen dürfen, die dem in ihrer Geburtsurkunde genannten Geschlecht entsprechen. Es untersagt außerdem den Gemeinden des südlichen Bundesstaats, eigene Verordnungen zum Schutz von sexuellen Minderheiten bei der Nutzung von WCs und anderen öffentlichen Einrichtungen zu erlassen. Ein Berufungsgericht gab nun der Beschwerde eines Transgender-Teenagers statt, der darüber geklagt hatte, dass seine Schule ihm verboten hatte, die Bubentoilette zu verwenden.

Gouverneur lässt Urteil prüfen

Gouverneur Pat McCrory sagte unmittelbar nach Bekanntwerden des Urteils, er sei völlig gegen Präsident Barack Obamas „Ziel, unsere Schulen dazu zu zwingen, Buben in Mädchentoiletten und umgekehrt zuzulassen“. Der republikanische Gouverneur kündigte an, das Gerichtsurteil von Rechtsexperten prüfen zu lassen, insbesondere, ob öffentliche Schulen das Gesetz weiter umsetzen können, während die Berufung läuft.

Anwalt: Diskriminieren verboten

Chris Brook, Anwalt der Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU), der die Klage einbrachte, wollte zunächst nichts über das weitere Vorgehen verraten. Er betonte aber, dass das Berufungsgericht eines seiner Schlüsselargumente bestätigt habe. Institutionen wie Schulen, die Finanzhilfe aus Washington erhalten, dürften nicht diskriminieren.

Konzerte aus Protest abgesagt

Aus Protest gegen das Gesetz zur Toilettenbenutzung durch Transgender hatte zuletzt auch die Rockband Pearl Jam ein Konzert in North Carolina kurzfristig abgesagt. Das Gesetz verstoße gegen die Menschenrechte, erklärte die Band um Frontmann Eddie Vedder am Montag. Ihr Auftritt war für Mittwoch in der Hauptstadt Raleigh geplant gewesen. Zuvor hatten bereits Bruce Springsteen und Ringo Starr Konzerte in North Carolina abgesagt, Firmen legten Investitionen auf Eis.

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