56 Prozent des Weins weltweit aus drei Ländern
Fünf Länder bauen weltweit die Hälfte der Weintrauben an. Dass Spanien, Frankreich und Italien darunter sind, überrascht wenig. Kaum bemerkt ist China in die Top Fünf aufgestiegen. Im Jahr 2000 hatte das Land 3,9 Prozent der weltweiten Weinbaugebiete, 2015 waren es schon 11,0 Prozent. Fünfter im Bunde ist die Türkei. Insgesamt schrumpfen weltweit die Weinbaugebiete.
Seit dem Jahr 2000 hat sich die Weinanbaufläche Chinas fast verdreifacht - von etwa 280 Millionen Hektar auf 830 Millionen Hektar 2015. Somit hat China inzwischen nach Spanien die zweitgrößte Fläche dem Traubenanbau gewidmet - noch vor Frankreich und Italien.
An fünfter Stelle liegt die Türkei. Das islamische Land setzt auf Traubenexporte und nicht auf die Weinproduktion. Damit kommt sie auf 497 Millionen Hektar Weinbaugebiet und damit 6,6 Prozent der weltweiten Fläche, zeigt der gestern veröffentlichte Ausblick des Internationalen Weinbauverbandes (OIV).
Globaler Verbrauch 2015 rund 240 Mio. Hektoliter
Bei der Weinproduktion liegt Italien mit 49,5 Millionen Hektolitern vor Frankreich und Spanien. Zusammen produzieren sie 56 Prozent des Weines weltweit. China produziert im Vergleich zu seiner für Weinbau genutzten Fläche wenig Wein. 2015 waren es 11,1 Millionen Hektoliter, und die Prognose von OIV sieht diesen Wert im nächsten Jahr sinken.
Der weltweite Weinverbrauch ist nach der Krise 2008 zurückgegangen und hat bis heute, trotz Erholung, den Wert von 2008 nicht mehr erreicht. Für 2015 schätzt der OIV den Weinverbrauch auf 240 Mio. Hektoliter, 2008 waren es noch 250 Mio. Hektoliter. Die Weinproduktion wiederum wird vom OIV für 2015 auf 274,4 Mio. Hektoliter geschätzt. Der Höchststand lag 2004 bei 296 Mio. Hektolitern.
Deutschland Importkaiser
In Deutschland konsumiert man gleich viel Wein wie in Italien, doch produziert man viel weniger. Daher ist Deutschland Importkaiser für Wein - allerdings nur nach dem Volumen. Sie holen sich 15,1 Mio. Hektoliter ins Land und zahlen dafür 2,47 Mrd. Euro.
Die USA hingegen importieren nur elf Mio. Hektoliter, aber diese lassen sie sich 4,86 Mrd. Euro kosten. An zweiter Stelle bei den Weinimporten stehen die Briten, an vierter die Chinesen. Spanien exportiert am meisten Wein, liegt aber nur an dritter Stelle, was die Einnahmen daraus betrifft. Französischer Wein bleibt mit edlen Sorten wie Champagner der teuerste Rebensaft.
In Österreich wurden 2015 etwa 2,3 Millionen Hektoliter Wein hergestellt. Man kann diese Produktion mit der von Brasilien und Griechenland vergleichen. Der Konsum lag nach Berechnung des Weinmarketings bei 2,5 Mio. Hektolitern.