Heiratsantrag auf der Bühne
Österreichs wichtigster Film- und Fernsehpreis ist heuer bereits zum 27. Mal vergeben worden. Die Geschichte der Romy ist reich an glamourösen Momenten. Einige der Vergabezeremonien waren aber auch von Eklats überschattet.
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Erstmals abgehalten wurde die vom „Kurier“ organisierte Veranstaltung 1990. Eine Romy gewann damals unter anderen ORF-Legende Hugo Portisch, der als bester Kommentator prämiert wurde.
Hallervorden sorgt für Skandal
Im Vorjahr sorgte der deutsche Schauspieler und Komiker Didi Hallervorden für einen Skandal. In seiner Dankesrede erklärte er, er führe die Romy „heim ins Reich“. Der Sager sorgte für heftige Kritik, unter anderen von Andre Heller, der 2015 die Romy für sein Lebenswerk erhielt.
Und im Jahr 2006 gerieten Romy-Preisträger Moritz Bleibtreu und Comedian Alex Scheurer aneinander - als Bleibtreus nach der Verleihung verschwundene Statuette bei der Aftershowparty an Scheurers Tisch auftauchte. Zehn Jahre zuvor fand sich der deutsche Schauspielstar O. W. Fischer im Zentrum der „Grapsch-Affäre“ wieder. Fischer hatte der damaligen Ehefrau von Richard Lugner ans Knie gegriffen. Später rechtfertigte er sich: Das Knie habe ihn „mitfühlend angelacht“.
Ein Heiratsantrag und eine Romy aus Holz
Für Rührung sorgte 1994 der deutsche Schauspieler Wolfgang Fierek, der seine Dankesrede nutzte, um seiner Freundin einen Heiratsantrag zu machen. 1998 überreichte Otto Schenk dem ORF-Opernexperten Marcel Prawy zum Gaudium des Publikums die Romy im Plastiksackerl. Die Übergabe war eine Anspielung auf Prawys Gewohnheit, Unterlagen in Einkaufssackerln zu transportieren.
Die kürzeste Dankesrede der Romy-Geschichte stammt von Tobias Moretti, der 2004 nichts weiter als „Danke, Danke, Danke“ sagte. Einen Rekord der anderen Art stellte die ehemalige ZIB-Moderatorin und derzeitige Direktorin des Jüdischen Museums Wien, Danielle Spera, auf. Sie gewann zweimal die Romy - im Abstand von 16 Jahren (1991 und 2007).
Die Romy-Statuette ist 30,5 Zentimeter hoch, wiegt etwa drei Kilogramm und ist mit 24 Karat Gold überzogen. Eine anders beschaffene Romy wurde zum ersten und bisher einzigen Mal im Jahr 1995 vergeben: Damals wurde Reginald von Ravenhorst, der tierische Hauptdarsteller der Krimiserie „Kommissar Rex“, mit einem Ehrenpreis aus Holz bedacht.
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