Einigung auf neue ukrainische Regierung droht zu platzen
Die Gespräche über die neue ukrainische Regierung sind nach Angaben mehrerer Abgeordneter gestern Abend ins Stocken geraten. Der designierte Ministerpräsident Wladimir Groisman wolle Leute seines Vertrauens im Kabinett haben und keine Vorgaben aus der Kanzlei von Präsident Petro Poroschenko akzeptieren.
Abgeordnete des Poroschenko-Blocks sagten in Kiew sogar, Groisman verzichte deshalb auf das Amt des Regierungschefs. Dafür gab es allerdings keine offizielle Bestätigung. Das Parlament soll heute zunächst über die Entlassung des bisherigen Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk entscheiden.
Saakaschwili ruft zu Ablehnung von Groisman auf
Kurz vor der möglichen Wahl von Groisman macht der Gouverneur von Odessa Front gegen den 38-Jährigen. Der ehemalige Präsident von Georgien, Michail Saakaschwili, rief in Odessa dazu auf, gegen Groisman zu stimmen. Der Ex-Präsident war vergangenes Jahr wegen seiner Berufung nach Odessa ukrainischer Staatsbürger geworden.
„Die Regierung wird von Anfang an handlungsunfähig und korrumpiert sein“, sagte der 48-jährige Saakaschwili. Sie werde den Interessen von Oligarchen, nicht denen des Volkes dienen. Stattdessen solle eine Regierung des „nationalen Vertrauens“ gebildet werden.