Verzweifelte Suche nach neuem Quartier
Der Papagei Rosalinde aus dem Pippi-Langstrumpf-Film „Pippi in Taka-Tuka-Land“ ist in Gefahr, eingeschläfert zu werden. Das schwedische Landwirtschaftsamt befand, dass der 49-jährige Vogel einen größeren Käfig braucht. Der Reptilienzoo in Malmö, in dem der Papagei seit zehn Jahren lebt, hat im Innenraum keinen Platz dafür.
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Das schwedische Landwirtschaftsamt ist der Auffassung, dass der drei Quadratmeter große Käfig, in dem Douglas, wie er eigentlich heißt, mit der gleichaltrigen Papageiendame Gojan lebt, zu klein ist. Die Vögel könnten darin nicht fliegen und bräuchten eine Voliere von mindestens 30 Quadratmetern. Wenn das nicht möglich ist, müssten die Vögel eingeschläfert werden.
Umzug als einzige Rettung
„So ein großer Käfig ist nur im Außengelände möglich“, sagte Zoodirektor Frank Madsen der Nachrichtenagentur dpa, „und draußen würden die beiden erfrieren.“ Normalerweise werde ein Ara dieser Art nicht älter als 28 Jahre. Dass Douglas nicht mehr fliegen kann, liege also nicht am mangelnden Freiraum, sondern an seinem Alter. „Es ist doch Blödsinn, sie jetzt umzusiedeln, wenn sie sowieso nur noch drei bis vier Jahre zu leben haben“, sagte der Zoodirektor weiter.
Einzige Hoffnung für den Vogel ist der Umzug. Die Behörden hätten allerdings auf stur geschaltet, beklagte Madsen, der sich deshalb an die Presse wandte. Seit das „Skanska Dagbladet“ Madsens Geschichte am Donnerstag publik machte, hätten zahlreiche Menschen ihre Hilfe angeboten, sagte Madsen der dpa: „Es haben bestimmt schon 100 Leute angerufen, aus Spanien, aus Norwegen, alle wollen Douglas retten.“
Petition rettete Douglas schon einmal
Nun sind die zuständigen Behörden am Zug. „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen“, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsamtes am Donnerstag, „wir suchen nach Alternativen.“ Madsen würde Douglas am liebsten behalten, denn neben den Spinnen, Schlangen und Krokodilen sei der Papagei aufgrund seiner Karriere beim Film die Attraktion des kleinen Reptilienzoos. Sein Schauspielertalent sei auch heute noch bemerkbar - er höre gut auf Anweisungen, könne 50 Wörter sprechen und sogar singen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Douglas in Schweden Probleme hat. 2003 wollten ihn die Behörden schon einmal töten, weil er nicht die nötigen Herkunftspapiere hatte. 50.000 Menschen hatten damals mit einer Unterschriftenaktion dagegen protestiert, darunter auch die Pippi-Langstrumpf-Darstellerin Inger Nilsson. Erst als der erste Besitzer nachweisen konnte, dass er den Papagei 1967 aus Brasilien legal importiert hatte, ließ man ihn am Leben.
Papagei Rosalinde ist in dem Film gemeinsam mit Pippis Vater Efraim von Piraten in einem Turmverlies eingesperrt. Der Vogel soll den Seeräubern verraten, was der ehemalige Freibeuter in der Nacht träumt.
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