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Teile der Stadt Hit noch IS-kontrolliert

Irakische Soldaten haben im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in der Provinz Anbar Hunderte Gefangene aus einem unterirdischen Gefängnis befreit. Bei den meisten Gefangenen habe es sich um Zivilisten gehandelt, sagte ein örtlicher Behördenvertreter am Samstag.

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Die Truppen waren in der Stadt Hit auf das IS-Gefängnis gestoßen, als sie Teile der Stadt von den Islamisten zurückeroberten, wie Polizeioberst Fadhel al-Nimrawi sagte. In dem Gefängnis seien rund 1.500 Menschen festgehalten worden. Ein weiterer Beamter bestätigte die Entdeckung des Gefängnisses.

Irakische Soldaten posieren mit IS-Flagge

Reuters/Osamah Waheeb

Irakische Truppen posieren in der zum Teil rückeroberten Stadt Hit mit einer IS-Flagge

Der IS hatte die Region im Norden und Westen von Bagdad im Jahr 2014 unter seine Kontrolle gebracht. Inzwischen konnten die Regierungstruppen und mit ihnen verbündete Einheiten jedoch größere Gebiete zurückerobern. Teile der Stadt Hit werden aber weiter vom IS kontrolliert.

Massengrab in Palmyra gefunden

Nahezu zur gleichen Zeit entdeckten Regimetruppen in Syrien ein Massengrab in der kürzlich aus der Kontrolle des IS befreiten historischen Oasenstadt Palmyra. Unter den 40 Leichen, die im Nordosten der Stadt gefunden wurden, seien auch viele Frauen und Kinder, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana am Samstag.

Einige der Opfer seien enthauptet worden, andere wiesen Folterspuren auf. Der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien zufolge sind sie von den Dschihadisten verdächtigt worden, Anhänger von Machthaber Baschar al-Assad zu sein. Unterstützt von russischen Luftangriffen hatten Regierungseinheiten Assads die Stadt vergangene Woche nach zehn Monaten vom Islamischen Staat zurückerobert.

Während der Besatzung tötete der IS den Menschenrechtsbeobachtern zufolge mindestens 280 Menschen und sprengten bedeutende Monumente der gleichnamigen Weltkulturerbestätte. Unter den Ermordeten ist auch der Archäologe Chaled Asaad, der die Erforschung und Erhaltung Palmyras mehr als 40 Jahre lang geleitet hatte.

USA zuversichtlich bei Jagd auf Baghdadi

Die USA zeigten sich unterdessen zuversichtlich gezeigt, dass IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi eines Tages gefasst und für seine Verbrechen bestraft werden wird. „Wir jagen ihn, und wir werden ihn finden“, sagte US-Militärsprecher Steve Warren am Freitag. Die USA hätten auch seinen „Mentor“ Abu Mussab al-Sarkawi, den früheren Chef von Al-Kaida im Irak, gefunden und getötet, ebenso Terrorchef Osama bin Laden.

Al Bagdadi

APA/AFP

Auf IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi ist ein Kopfgeld von zehn Mio. Dollar (knapp 8,8 Mio. Euro) ausgesetzt

Warren sagte weiter, er sei sich noch nicht sicher, ob die Gerechtigkeit eines Tages „wie eine Hellfire-Rakete“ oder wie eine „dunkle Gefängniszelle“ aussehen werde. Fest stehe aber, dass Baghdadi für seine Verbrechen bezahlen werde. Warren zufolge verbringt Baghdadi seine Zeit sowohl im Irak als auch in Syrien. Pentagon-Chef Ashton Carter hatte vor gut einer Woche erklärt, die US-Streitkräfte würden „systematisch“ die Führungsriege des IS „eliminieren“. So sei es in der jüngsten Vergangenheit gelungen, „mehrere Schlüsselterroristen“ der Miliz zu töten.

Offenbar weitere IS-Hochburg erobert

Eine Woche nach der Einnahme von Palmyra hat die syrische Armee nach Angaben der Staatsmedien vom Sonntag eine weitere Ortschaft vom IS zurückerobert. Die Regierungstruppen und verbündete Milizen vertrieben die IS-Kämpfer aus der Stadt Al-Karjatain in der Provinz Homs, wie das syrische Fernsehen berichtete. Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte hingegen, die Armee kontrolliere erst die Hälfte der Ortschaft. Die Gefechte mit den Dschihadisten dauerten demnach an. Al-Karjatain liegt etwa 120 Kilometer südwestlich von Palmyra.

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