Atomausstieg: Berlin macht Druck auf Energiekonzerne

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Im Streit über die Finanzierung des Atomausstiegs erhöht die Atomkommission der deutschen Bundesregierung den Druck auf die Energiekonzerne.

„Wenn wir eine sichere Finanzierung des Ausstiegs bis zur Bundestagswahl 2017 festlegen wollen, müssen wir in diesem Sommer mit dem Gesetzgebungsprozess beginnen“, sagte der Kommissionsvorsitzende Jürgen Trittin (Grüne) „Bild am Sonntag“. Ansonsten könne „erst wieder eine neue Bundesregierung einen weiteren Anlauf starten“.

Warnung vor Pleitewelle

„Dieser jahrelange Stillstand wäre für die Energiekonzerne ein Riesenproblem“, warnte der frühere Bundesumweltminister und mahnte eine schnelle Lösung ein. „Kommt die nicht, bleibt das Risiko bei den Energiekonzernen, die bereits massive Probleme haben, neue Kredite zu bekommen“, sagte Trittin.

Trittin warnte sogar vor Pleiten. „Wir haben großes Interesse daran, dass das nicht eintritt - nur so können die Energiekonzerne die von ihnen verursachten Kosten für die Entsorgung des gefährlichsten Mülls der Welt auch tragen“, sagte er. Die Atomkommission war vom Kabinett eingesetzt worden. Sie soll prüfen, wie der Atomausstieg finanziert und eine langfristige Verantwortungsübernahme der Versorger erfüllt werden können.