Sicherheitsbedenken: Istanbul-Derby kurzfristig abgesagt

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Das Istanbul-Derby in der Süper Lig zwischen Galatasaray und Fenerbahce ist wegen Sicherheitsbedenken kurzfristig abgesagt worden. Zunächst entschied der Türkische Fußballverband (TFF) gestern, dass die Partie wegen Sicherheitsbedenken ohne Zuschauer stattfinden solle. Der Grund für die dann folgende Absage war zunächst nicht bekannt.

In einer ersten Erklärung hieß es vom Istanbuler Gouverneursamt, dass die „Sorgfalt nach den Vorfällen, die in den letzten Tagen in unserer Stadt passierten“, ausschlaggebend gewesen sei. Bei einem erneuten Anschlag in der Metropole waren am Samstag mehrere Menschen getötet worden.

Die Entscheidung für die Absage sei nach der Maßnahme des Gouverneursamts in Absprache mit den beiden Vereinen getroffen worden. Der neue Spieltermin werde in den kommenden Tagen bekanntgegeben.

Hunderte Fans sollten gehen

Über der Arena war ein Polizeihubschrauber zu sehen. Aufnahmen des Senders Lig TV zeigten, dass sich bereits Hunderte Galatasaray-Anhänger in der Türk Telekom Arena befanden. Sie wurden aufgefordert, das Stadion umgehend zu verlassen. Anhänger Fenerbahces waren nicht im Stadion. Nach diversen Ausschreitungen zwischen Fangruppen ist es seit Jahren üblich, dass Derbys zwischen den Spitzenclubs ohne Fans des Gastvereins ausgetragen werden.

Entäuschte Fans beim Istanbul-Derby

AP

Innenminister: IS verübte Anschlag in Istanbul

Bei dem Selbstmordattentäter von Istanbul handelt es nach Regierungsangaben um einen Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Der türkische Innenminister Efkan Ala teilte in Ankara mit, der Attentäter sei als Mehmet Ö. identifiziert worden. Er stamme aus dem türkischen Gaziantep. Er bestätigte damit vorherige Medienberichte. Der IS bekannte sich zunächst nicht zu der Tat.

Der Selbstmordattentäter hatte in der belebten Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal vier Menschen mit in den Tod gerissen und nach neuesten Angaben 39 verletzt. Drei der Todesopfer sind Israelis. Das Gesundheitsministerium teilte mit, 15 Verletzte befänden sich noch im Krankenhaus.

Die türkische Regierung macht den IS auch für einen Selbstmordanschlag auf eine deutsche Reisegruppe im Jänner mit zwölf Todesopfern in Istanbul verantwortlich. Ein Attentat auf eine regierungskritische Demonstration im Oktober vergangenen Jahres soll nach Regierungsangaben ebenfalls der IS verübt haben. Mehr als 100 Menschen wurden damals getötet. Der IS hatte sich zu keinem der Anschläge bekannt.

Salzburger Bürgermeister in Istanbul

Nur knapp sind am Samstag auch Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) und seine Frau Jianzhen dem Attentat entkommen. Eine Kaffeepause könnte den beiden das Leben gerettet haben.

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