Alle Insassen ums Leben gekommen
Bei einem Flugzeugabsturz im Süden Russlands sind alle 62 Insassen ums Leben gekommen. Nach Angaben der russischen Behörden verfehlte die Boeing 737-800 der Fluglinie FlyDubai beim Landeversuch auf dem Flughafen von Rostow am Don bei schlechter Sicht die Landebahn, stürzte zu Boden und ging sofort in Flammen auf.
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An Bord des Billigfliegers aus Dubai waren 55 Passagiere, darunter vier Kinder, und sieben Besatzungsmitglieder. Das russische Katastrophenschutzministerium hatte zuvor von 61 Opfern gesprochen. Die meisten waren russische Touristen auf dem Heimflug. Außerdem saßen acht Ukrainer, zwei Inder und ein Usbeke in der Maschine. Die Mitglieder der Besatzung hatten unterschiedliche Staatsbürgerschaften.
Tragfläche streifte Boden
Die Maschine der Fluggesellschaft FlyDubai kreiste laut den russischen Behörden nach einem abgebrochenen Landeversuch rund zwei Stunden über der südrussischen Stadt, bevor sie trotz der schlechten Wetterbedingungen ein zweites Mal zur Landung ansetzte.

Omniscale/OSM/ORF.at
Dabei streifte sie mit einer Tragfläche den Boden, zerbrach und begann zu brennen. Wie der Fernsehsender LifeNews berichtete, verfehlte die Maschine die Landebahn um rund hundert Meter. „Das Flugzeug konnte unter schwierigen Bedingungen nicht sofort landen und drehte eine Schleife. Beim zweiten Anflug kam es zu dem Absturz“, sagte ein Vertreter der Sicherheitsbehörden. Zu einem ähnlichen Schluss kamen auch Experten der Website flightradar24, die mit GPS-Satellitendaten arbeitet. Die Boeing sei schon wieder gestiegen, als sie plötzlich „wie ein Stein vom Himmel gefallen“ sei.
Strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet
Beim Aufprall auf die Landebahn ging die Maschine sofort in Flammen auf, wie auf einem Überwachungsvideo der am Flughafen vorbeiführenden Straße zu sehen ist. Es dauerte eine Stunde, bis der Brand unter Kontrolle war. Die Rettungsmannschaften fanden noch in eineinhalb Kilometer Entfernung Wrackteile.
Das Unglück ereignete sich in der Nacht auf Samstag gegen 1.50 Uhr MEZ. Zu dem Zeitpunkt herrschte heftiger Regen, berichteten russische Medien. Das Katastrophenschutzministerium hätte zudem vor starkem Wind gewarnt. Mehrere Flüge wurden nach Informationen von LifeNews auf den Flughafen im benachbarten Krasnodar umgeleitet.
„Das Wetter war schrecklich“, erzählte einer der Passagiere, deren Maschine in Krasnodar gelandet war, „das Flugzeug schwankte furchtbar.“ Die Behörden leiteten strafrechtliche Ermittlungen wegen Verletzung der Sicherheitsbestimmungen ein. Sie schlossen auch einen Pilotenfehler nicht aus.
Airline-Boss: Absturzursache noch unklar
FlyDubai bestätigte den Absturz von Flug FZ981 und richtete eine Notfallnummer für die Hinterbliebenen ein. Der CEO der Fluglinie, Ghaith al-Ghaith, sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Die Ursache des Absturzes sei Gegenstand von Ermittlungen, sagte Ghaith auf einer Pressekonferenz in Dubai.
Notfallpsychologen betreuten unterdessen die verzweifelten Angehörigen auf dem Flughafen von Rostow am Don. Russlands Präsident Wladimir Putin sagte ihnen ebenfalls seine Unterstützung zu. Die Maschine war um 19.20 Uhr (MEZ) von Dubai gestartet. Die Billigfluglinie gehört wie auch die große Schwester Emirates der Regierung von Dubai. Seit ihren Anfängen im Jahr 2008 expandierte sie stark. Größere Unfälle wurden bisher nicht bekannt.
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