Syrische Kurden rufen autonome Region aus

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Die syrischen Kurden und ihre Verbündeten haben eine autonome Region im Norden des Bürgerkriegslandes ausgerufen. Der Plan für ein „föderales System“ sei bestätigt worden, sagte Kurdensprecher Idriss Nassan der Nachrichtenagentur dpa.

Das Föderationssystem sei für das Gebiet „Rojava“ im syrischen Kurdistan beschlossen worden, sagte Sihanuk Dibo von der kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD) nach einem Treffen in Rmeilan im Nordosten Syriens. Ziel der Partei ist es, die drei kurdischen Bezirke an der türkischen Grenze - Kobane (Ain al-Arab), Afrin und Dschasira - zu verbinden, um ein zusammenhängendes autonomes Gebiet zu errichten.

Man sehe sich allerdings als Teil des Landes. Das aus drei selbst verwalteten Kantonen gebildete „föderale System“ könne ein Modell sein, um die Krise in Syrien zu lösen, hieß es am Donnerstag in der Abschlusserklärung einer Konferenz mit rund 200 Vertretern verschiedener Gruppen in der Stadt Rumeilan. Mit der Stellungnahme reagierte die Versammlung auf Befürchtungen, die ausgerufene autonome Region könne sich von Syrien abspalten.

Laut syrischer Regierung „wertlos“

Ankara sieht in der PYD den syrischen Ableger der in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), gegen die die türkische Armee seit dem Sommer 2015 im Südosten des Landes mit aller Härte vorgeht. Ankara, die Europäische Union und die USA stufen die PKK als „Terrororganisation“ ein.

Die syrische Regierung bezeichnete die Ausrufung einer autonomen Region durch die Kurden in dem Bürgerkriegsland als „wertlos“. Die Erklärung werde „keine rechtlichen, politischen, sozialen oder wirtschaftlichen Auswirkungen“ haben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SANA unter Berufung auf einen Mitarbeiter des Außenministeriums.