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Nach Schlägen bei Auftritt

Die Polizei im US-Bundesstaat North Carolina will wegen eines gewalttätigen Vorfalls bei einer Kundgebung kein Verfahren gegen den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump eröffnen. Die Beweise reichten nicht aus, um den Tatbestand der Anstachelung zu Ausschreitungen zu erfüllen, hieß es in einer Stellungnahme der Polizei von Cumberland, aus der mehrere Medien übereinstimmend zitierten.

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Bei der Veranstaltung in Fayetteville am Mittwoch hatte ein Unterstützer Trumps einem afroamerikanischen Studenten mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Der Mann wurde festgenommen. Die Polizei prüfte daraufhin am Montag, ob Trump oder sein Wahlkampfteam das Publikum zu Gewalt angestachelt hätten. Bei mehreren Auftritten des umstrittenen Präsidentschaftsbewerbers gab es in den vergangenen Tagen Auseinandersetzungen zwischen Unterstützern und Gegnern. Trump sagte am Freitag eine Veranstaltung in Chicago aus Sicherheitsgründen ab.

Trump: Zahle Anwalt für Gewalttäter

In Missouri setzte die Polizei Tränengas ein. Trumps Mitbewerber bezichtigten ihn, seine Anhänger aufzuhetzen. Er hatte in der vergangenen Woche einen gewalttätigen Zwischenfall verteidigt und außerdem gesagt, er wolle für diejenigen, die gewalttätig gegen Störer vorgegangen seien, die Anwaltskosten übernehmen. Das Publikum habe lediglich zurückgeschlagen. „Davon sollten wir noch ein bisschen mehr sehen.“

Trumps Mitbewerber bezichtigten ihn, seine Anhänger aufzuhetzen. Seine Rivalen Ted Cruz und Marco Rubio nannten den Vorfall in Chicago „traurig“. Andere Kandidaten erklärten, sie machten sich wegen der Eskalation Sorgen um das Bild der USA im Ausland. Trump hingegen wehrte sich am Sonntag gegen Vorwürfe, er habe mit seinen scharfzüngigen Worten den Boden für Gewalt auf seinen Wahlkampfkundgebungen bereitet. „Ich trage nicht die Verantwortung, ich billige Gewalt in keiner Form“, sagte Trump am Sonntag in der NBC-Sendung „Meet the Press.“

„Leute verärgert“

Trump entgegnete den Kritikern, die Spannungen auf seinen Kundgebungen rührten nur daher, dass die Menschen über die amerikanische Führung aufgebracht seien. Diese habe Arbeitsplätze vernichtet durch internationale Handelsabkommen, sie sei nicht in der Lage gewesen, den Terrorismus der Terrormiliz Islamischer Staat niederzuschlagen, und sie behandle die US-Kriegsveteranen schlecht. „Darüber sind die Leute verärgert und nicht über das, was ich sage. Ich bin nur der Überbringer der Botschaft.“

Zugleich machte Trump den demokratischen Bewerber Bernie Sanders für die Proteste verantwortlich. Den Senator aus Vermont bezeichnete er als „unseren kommunistischen Freund“, der professionelle Störer auf die Kundgebungen schicke. „Sei vorsichtig, Bernie, sonst kommen meine Anhänger zu deinen Veranstaltungen“, drohte Trump am Sonntag per Twitter. Sanders beschuldigte Trump, er spalte die Gesellschaft. Mit seinen Worten stifte er zu Gewalt an. Das sei nicht gut für die Gesellschaft. Er hoffe, dass sich Trump etwas zurücknehme.

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