Offensive gegen PKK geht weiter
Im Kampf gegen die verbotene Kurdische Arbeiterpartei (PKK) hat die türkische Regierung über zwei weitere Städte im Südosten des Landes eine Ausgangssperre verhängt. Das Ausgehverbot trat Sonntagabend in Kraft und soll bis auf Weiteres gelten.
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Betroffen sind die Städte Yüksekova und Nusaybin an der syrischen Grenze. Die Gouverneursämter der Provinzen Hakkari und Mardin begründeten die Maßnahmen mit zunehmenden terroristischen Aktivitäten der PKK in den beiden Städten. Die Armee teilte am Sonntag mit, in der Provinz Hakkari seien am Vortag elf „Terroristen“ getötet worden, die Gräben zur Blockade von Sicherheitskräften ausgehoben hätten.
Neue Einsätze gegen PKK angekündigt
Innenminister Efkan Ala hatte am Freitag neue Militäreinsätze gegen die PKK in den Städten Yüksekova und Nusaybin sowie in der Provinz Sirnak angekündigt. Dort hätten sich PKK-Kämpfer verschanzt, gegen die die Regierung vorgehen wolle. Die Armee geht seit Mitte Dezember mit einer Offensive gegen die PKK im Südosten des Landes vor, bei der die Streitkräfte auch Kampfpanzer in Wohngebieten einsetzen. In den meisten Bezirken wurden die Operationen inzwischen für beendet erklärt, es gab laut Militärangaben dabei Hunderte Tote.
Der gewaltsame Konflikt der türkischen Regierung mit der PKK dauert schon mehr als 30 Jahre an. Dabei kamen bisher rund 40.000 Menschen ums Leben. Seit 1984 kämpft die PKK, die auch in der EU und den USA als terroristische Organisation gilt, mit Waffengewalt und Anschlägen für einen Kurdenstaat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. Ein zweijähriger Waffenstillstand zwischen der PKK und der Armee endete im vergangenen Juli, nachdem die Regierungspartei AKP bei der Parlamentswahl ihre absolute Mehrheit verloren hatte und die prokurdische Partei HDP ins Parlament eingezogen war.
Kritik von Menschenrechtsorganisationen
Schwere Gefechte gab es unter anderem im Bezirk Sur in der Kurdenmetropole Diyarbakir sowie in den Städten Cizre und Silopi. In Sur dauert die Ausgangssperre seit Anfang Dezember an, in den Städten Silopi und Cizre wurden sie inzwischen gelockert und gilt nur noch nachts. Menschenrechtsorganisationen haben die meist wochenlang andauernden Ausgangssperren kritisiert.
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