Mindestens sechs Angreifer
Schwer bewaffnete Angreifer haben am Wochenende im westafrikanischen Land Elfenbeinküste einen Anschlag im Badeort Grand-Bassam verübt. Dabei wurden mindestens 16 Menschen getötet, zudem laut offiziellen Angaben auch sechs Angreifer.
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Unter den Opfern waren neben 14 Zivilisten zwei Soldaten, teilte Präsident Alassane Ouattara am Sonntagabend mit. Unter den Opfern seien auch vier Europäer gewesen, so die Polizei. Innenminister Ahmed Bakayoko hatte zuvor im Fernsehen gesagt, dass zumindest sechs Personen insgesamt drei Hotels und den Strand überfallen hätten. Die sechs bewaffneten Angreifer seien „ausgeschaltet“ worden.

APA/AFP/Issouf Sanogo
Der Strand wurde nach den Angriffen evakuiert
Nach Angaben eines Mitarbeiters in einem nahe gelegenen Krankenhaus in Abidjan wurden infolge der Anschläge mehr als 20 Schwerverletzte in das Spital eingeliefert. Der französische Nachrichtensender TF1 hatte zuvor von mindestens 15 Toten berichtet, darunter fünf Europäer. TF1 hatte zudem berichtet, dass die Angreifer auf der Flucht seien. Augenzeugen sprachen von Toten am Strand sowie zumindest einer Leiche in einem Hotel. Der Strand wurde evakuiert.
Berichte über Geiselnahme
TF1 hatte zuvor von zwei Angreifern mit Kalaschnikows berichtet, andere Quellen sprachen von deutlich mehr Angreifern. Zudem gab es Berichte, wonach es auch zu einer Geiselnahme gekommen sein soll. Augenzeugen berichteten von Toten am Strand sowie zumindest einer Leiche in einem Hotel. Der Strand wurde evakuiert. Ein AFP-Mitarbeiter sah etwa ein Dutzend Menschen, darunter eine verletzte Frau, die von einem Militärfahrzeug in Sicherheit gebracht wurden. Ein Augenzeuge sah laut eigenen Angaben bei einem Angreifer einen Gürtel mit Granaten.
Franzose und Deutscher unter Opfern
Der französische Präsident Francois Hollande sprach am Abend von zumindest einem toten französischen Staatsbürger. Er verurteilte den „feigen“ Angriff scharf und sicherte den ivorischen Behörden Frankreichs Unterstützung bei der Suche nach den Tätern und den Hintermännern zu. Zu der Attacke bekannte sich die Extremistengruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI). In einer kurzen Erklärung im Internet sprach die Gruppierung von insgesamt „drei Helden“, die die Angriffe verübt hätten. Laut einem Augenzeugen riefen die Angreifer „Allahu akbar“ (Gott ist unvergleichlich groß).
Bei Touristen beliebter Ort
Das rund 40 Kilometer östlich von Abidjan gelegene Grand-Bassam war während der französischen Herrschaft die wichtigste Stadt der Kolonie. Die 80.000-Einwohner-Stadt ist auch bei westlichen Touristen beliebt. Gerade wegen der gegenwärtigen Hitzewelle seien viele Ausländer in dem Ferienort, sagte einer der Augenzeugen.
In den vergangenen Monaten waren bei Angriffen auf Luxushotels in den Nachbarländern Mali und Burkina Faso Dutzende Menschen getötet worden. Zu den Anschlägen bekannte sich ebenfalls AQMI. Experten warnten damals, islamistische Angriffe könnten auch die Elfenbeinküste und den Senegal treffen.
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