„Jetzt ist sie bei Ronnie“
Die ehemalige First Lady der USA, Nancy Reagan, ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Das teilte die Reagan-Stiftung in Kalifornien am Sonntag mit. Die frühere Filmschauspielerin erlag einer Herzinsuffizienz.
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Sie soll neben ihrem Mann, dem 2004 nach einer Alzheimer-Erkrankung verstorbenen früheren Präsidenten Ronald Reagan, im kalifornischen Simi Valley bestattet werden. Vorher bekommt die Öffentlichkeit Gelegenheit, Abschied zu nehmen. Der Republikaner Reagan amtierte von 1981 bis 1989.

APA/AFP/Jim Watson
2009 mit US-Präsident Barack Obama
US-Präsident Barack Obama würdigte die Verstorbene am Sonntag als „stolzes Beispiel“. Ex-Präsident Bill Clinton (1993-2001) und die aktuelle Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton nannten die Verstorbene eine „außergewöhnliche Frau“ mit einer großen Charakterstärke. Ex-Präsident Jimmy Carter (1977-81) hob Nancy Reagans „Stärke und feste Überzeugungen“ hervor. Der frühere Präsident George W. Bush (2001-09) und seine Frau Laura erklärten, nur die Hingabe zu ihrem Land komme der gleich, die Nancy Reagan für ihren Mann gezeigt habe.
Schwarzenegger: „Eine meiner Heldinnen“
Die ehemalige First Lady Barbara Bush, die an Seite von George Bush senior von 1989 bis 1993 im Weißen Haus lebte, drückte der Familie Reagans ihr Beileid aus. „Nancy Reagan war Präsident Reagan absolut treu, und es beruhigt uns, dass sie noch einmal vereint werden“, teilte Bush in Houston im US-Bundesstaat Texas mit.
Der Schauspieler und frühere Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, schrieb auf Twitter: „Nancy Reagan war eine meiner Heldinnen. Sie diente mit unglaublicher Kraft, Klasse und Grazie als First Lady und hinterließ ihre Spuren in der Welt.“ Und weiter: „Jetzt ist sie bei Ronnie, aber wir Hinterbliebenen werden sie sehr vermissen.“
„Queen Nancy“ prägte Reagans Präsidentschaft
Reagan spielte Mitte des vorigen Jahrhunderts in mehreren erfolgreichen Filmen mit und lernte Ronald Reagan kennen, der damals ebenfalls als Schauspieler in Hollywood arbeitete. 1952 heiratete das Paar. Wie viele First Ladys machte sie sich während und nach ihrer Zeit im Weißen Haus für eigene Themen stark. Dazu zählten ihre Anti-Drogen-Kampagne „Just Say No“ und die Unterstützung der Forschung zur Heilung von Alzheimer, woran ihr Mann erkrankt war. Die 1921 in New York geborene Tochter eines Autoverkäufers hatte mit dem Politiker zwei Kinder, außerdem adoptierte sie seine beiden Kinder aus erster Ehe.
„Queen Nancy“ prägte Reagans Präsidentschaft
Die Reagans galten als äußerst glückliches Ehepaar. „Mein Leben begann mit der Heirat meines Mannes“, hatte Nancy Reagan immer betont. Aber auch Ronald Reagans Leben wurde von seiner Frau stark geprägt - ihr Einfluss soll immens gewesen sein. Selbst ihren Glauben an Astrologie soll er übernommen haben. Der große Einfluss auf den Präsidenten, dem sie bei einer Pressekonferenz einmal sogar eine Antwort einflüsterte, brachte Nancy Reagan die Spitznamen „Dragon Lady“ und „Queen Nancy“ ein.

AFP/picturedesk.com/Mike Sargent
1988 mit Ehemann Ronald Reagan zu Besuch in Moskau bei Michail Gorbatschow und Raissa Gorbatschowa
Zu einem ihrer berühmtesten der insgesamt 56 Staatsbankette zählt das Abendessen für den damaligen Staatschef der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, im Jahr 1985, in dem Beobachter auch ein langsames Ende des Kalten Krieges sahen. Trotz sozialen Engagements wurde Nancy Reagan wegen ihres aufwendigen Lebensstils, wegen rauschender Feste und teurer Kleider zu Zeiten der Wirtschaftsrezession kritisiert. Das änderte nicht viel an ihrer bis heute währenden Popularität bei den Amerikanern.
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