Themenüberblick

Clinton Favoritin bei Demokraten

Mit dem „Super Tuesday“ geht der US-Wahlkampf für die Präsidentschaftskandidaten am Dienstag (Ortszeit) in die entscheidende Phase. Die ersten Wahllokale sind seit 5.00 Uhr Ortszeit (11.00 Uhr MEZ) offen. Bei Wahlen in zwölf Bundesstaaten wird ein großer Teil der Delegierten vergeben, die die Bewerber brauchen, um der Kandidat ihrer Partei zu werden.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Haushohe Favoritin bei den Demokraten ist Hillary Clinton - bei den Republikanern könnte sich Donald Trump von seinen Konkurrenten absetzen. Seine durchaus hohen Erfolgsaussichten ließen den parteiinternen Streit über den richtigen Umgang mit dem rechtspopulistischen Immobilienmogul zuletzt eskalieren.

Hillary Clinton

APA/AFP/Paul J. Richards

Clinton beim Kampf um Stimmen in Virginia

Umfragen sprechen für Trump

Einigen Republikanern in Washington schien zu dämmern, dass die Angriffe auf Trump zu spät kommen könnten. „Wir werden jeden annehmen, der als Kandidat nominiert wird“, sagte Parteichef Reince Priebus kürzlich auf die Frage, ob das Establishment auch Trump unterstützen würde.

Vorwahlen in zwölf US-Staaten

Gewählt wird in Alabama, Alaska (nur Republikaner), Arkansas, Colorado, Georgia, Massachusetts, Minnesota, Oklahoma, Tennessee, Texas, Vermont, Virginia und im US-Außengebiet Samoa (nur Demokraten).

Während mehr und mehr prominente Parteivertreter dafür eintreten, nicht mit Trump zusammenzuarbeiten, gibt es auf der anderen Seite auch Tendenzen der Akzeptanz. Auch die Umfragen sprechen für Trump, in fast allen Staaten liegt er vorne. Wie die jüngste Erhebung des US-Senders CNN zeigte, konnte er seinen Vorsprung in beinahe allen Wählergruppen sogar noch ausbauen.

Effekt nach Ku-Klux-Klan-Panne?

Bei den Republikanern hoffen die Trump-Rivalen Marco Rubio und Ted Cruz, von Trumps Ku-Klux-Klan-Panne zu profitieren: Der Immobilienmogul hatte es am Sonntag vermieden, sich in einer Talkshow von der rassistischen Organisation zu distanzieren: „Sie wollen, dass ich eine Gruppe verurteile, von der ich nichts weiß“, sagte er. Er wisse nicht, von welcher Gruppe die Rede sei, und müsse sich erst schlau machen.

Marco Rubio

APA/AP/Sue Ogrocki

Rubio rechnet sich Chancen in Virginia aus

Trotzdem kann seine Konkurrenz höchstens Teilerfolge erwarten: Umfragen deuten auf einen Sieg des erzkonservativen Cruz in seinem Heimatstaat Texas hin, eine Niederlage könnte für den Überraschungssieger von Iowa fatal sein. Neben Trump ist ihm in Texas aber auch Rubio auf den Fersen. Rubio kann sich Chancen in Virginia ausrechnen, wo er Anhänger des Establishments in den Vororten Washingtons anspricht. In Oklahoma scheint alles offen, in Georgia stehen Umfragen Trump klar in Führung.

Letztes Rennen für Sanders

Bei den Demokraten scheint das Bild im Vorfeld noch eindeutiger zu sein: In den meisten der elf wählenden Staaten führt Hillary Clinton klar vor ihrem Kontrahenten Bernie Sanders. Die Ex-Außenministerin ist nach ihrem Sieg in Nevada am 20. Februar wieder auf Nominierungskurs, nachdem sie zuvor von Sanders in New Hampshire deklassiert worden war.

ORF.at berichtet durchgehend

ORF.at wird über die Entwicklungen am „Super Tuesday“ während der ganzen Nacht auf Mittwoch berichten.

Der 74-jährige Senator dürfte seinen Heimatstaat Vermont mit deutlichem Vorsprung gewinnen, daneben werden ihm auch Chancen in Oklahoma, Minnesota und Massachusetts eingeräumt. Letzte Umfragen vom Montag zeigten aber, dass es für Sanders eng werden könnte. Er müsste mindestens fünf Staaten für sich entscheiden, will er weiter Aussichten auf die Nominierung haben. Die ehemalige Außenministerin und First Lady wird klar im Vorteil gesehen.

Alle Clinton-Mails veröffentlicht

Dabei wurden vom US-Außenministerium ausgerechnet am Vorabend des „Super Tuesday“ die letzten der vielen tausend E-Mails von Clintons privatem Server veröffentlicht. Mit den noch ausstehenden 3.800 Seiten setzte das State Department eine richterliche Anordnung um. Clinton hatte in ihrer Zeit als Außenministerin zwischen 2009 und 2013 ihre E-Mail-Kommunikation über einen privaten Server abgewickelt.

Menschen stehen Schlange

APA/AFP/Michael B. Thomas

Die Wahlen sind in vollem Gange - im Bild ein Abstimmungslokal in Arkansas

Die E-Mail-Affäre ist Gegenstand mehrerer juristischer Untersuchungen und auch einer Überprüfung des FBI, die Clinton im Präsidentschaftswahlkampf in den kommenden Monaten gefährlich werden können. Clinton hatte erst sehr spät eingeräumt, dass es sich bei ihrem Verhalten um einen Fehler handelte.

Erste Ergebnisse in der Nacht

Mit ersten Ergebnissen ist in der Nacht auf Mittwoch ab etwa 1.00 Uhr MEZ auf der Grundlage von Nachwahlbefragungen zu rechnen. Unterschiedliche Zeitzonen und Wahlverfahren führen dazu, dass sich die Bekanntgabe von Ergebnissen über Stunden hinziehen wird. Nach dem „Super Tuesday“ folgen bis Mitte März mehr als ein Dutzend weitere Abstimmungen. Insgesamt sind die Vorwahlen noch bis Juni angesetzt. Gekürt werden die Kandidaten auf Parteitagen im Juli.

Links: