Reaktor in Japan automatisch heruntergefahren

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Im Westen Japans ist ein Atomreaktor heute nach Problemen mit einem Generator automatisch heruntergefahren worden. Der Betreiberkonzern Kansai Electric Power untersuche den Vorfall im Atomkraftwerk Takahama in der westlichen Provinz Fukui, berichtete die Nachrichtenagentur Jiji Press.

Der dortige Reaktor Nummer vier war erst am Freitag wieder hochgefahren worden. Als Konsequenz aus der Atomkatastrophe in Fukushima waren zwischenzeitlich zwei Jahre lang alle 48 kommerziellen Reaktoren in Japan stillgestanden.

Karte von Japan zeigt den Standort des AKW Fukushima

APA/ORF.at

Am 11. März 2011 war es in Folge eines Erdbebens und Tsunamis zu Kernschmelzen im Atomkraftwerk Fukushima I gekommen. Laut Regierung sind die neuen Sicherheitsauflagen für den Betrieb von Atommeilern die „strengsten der Welt“. Auf der Basis wurden 2015 die ersten beiden Reaktoren im AKW Sendai in der südwestjapanischen Provinz Kagoshima wieder ans Netz genommen, darauf folgten dann die Reaktoren 3 und 4 im AKW Takahama.

Frühere Atommanager angeklagt

Fünf Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima wurden unterdessen drei frühere Topmanager des Betreiberkonzerns TEPCO angeklagt. Das berichteten japanische Medien heute. Dem früheren TEPCO-Chef und den zwei früheren Vizepräsidenten wird vorgeworfen, es unterlassen zu haben, das Atomkraftwerk gegen eine Katastrophe durch Tsunamis zu schützen.

TEPCO hatte kürzlich eingestanden, zu spät über die Kernschmelze informiert zu haben. Basierend auf der Strahlung um die Reaktoren wusste TEPCO von der Schwere der Schäden schon wenige Tage nach dem Unfall - der Begriff Kernschmelze wurde von TEPCO aber erst ab Mitte Mai 2011 verwendet.