Apple-Chef will mit Obama über iPhone-Streit sprechen

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Apple-Chef Tim Cook will im Streit mit der US-Regierung über das Entsperren von iPhones mit Präsident Barack Obama sprechen. Er wolle ihm die Argumente von Apple nahebringen, sagte Cook in einem halbstündigen Interview mit dem TV-Sender ABC, das gestern Abend gezeigt wurde. Er bekräftigte, dass Apple grundsätzlich keine Software zum Aushebeln der iPhone-Sperre schreiben wolle: „Es geht nicht um dieses Telefon, es geht um die Zukunft.“

Tim Cook, Apple-Chef

AP/Richard Drew

Apple wurde per Gerichtsbeschluss angewiesen, dem FBI beim Entsperren eines iPhone zu helfen, das von einem toten Attentäter genutzt wurde. Er hatte gemeinsam mit seiner Frau 14 Menschen im kalifornischen San Bernardino getötet. Apple weigert sich mit der Begründung, dafür müsse erstmals eine Software geschrieben werden, mit der man die Zugangssperre aushebeln kann.

Gesetz aus dem 18. Jahrhundert

„Wenn ein Gericht von uns verlangen kann, eine solche Software zu schreiben, bedenken Sie, was es noch von uns fordern könnte - vielleicht ein Betriebssystem für Überwachung oder die Möglichkeit, die Kamera einzuschalten“, sagte Cook.

Apple stört sich unter anderem daran, dass die rechtliche Grundlage für die Anweisung ein Gesetz aus dem 18. Jahrhundert ist, das Richtern die Befugnis gibt, alle nötigen Maßnahmen anzuordnen. Wenn es erst einmal einen solchen Präzedenzfall gebe, könnten andere Gerichte ihn vielleicht auch auf Scheidungs- und Steuerfälle anwenden, sagte Cook und warnte vor einem „Trampeln auf Bürgerrechten“.