Flüchtlinge: Solidaritätskundgebung in Clausnitz

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Rund 100 Menschen haben sich gestern Abend im deutschen Clausnitz zu einer Solidaritätskundgebung für Flüchtlinge versammelt. Sie wollten damit ein Zeichen gegen Gewalt und Rassismus setzen, nachdem ein fremdenfeindlicher Mob am Donnerstagabend versucht hatte, die Ankunft von Asylbewerbern in einer Flüchtlingsunterkunft in dem sächsischen Ort zu verhindern.

Auf Transparenten forderten die Demonstranten eine sichere und menschenwürdige Unterbringung von Geflüchteten. Nach Angaben der Polizei verlief die Demonstration friedlich. „Es gibt keinerlei Störungen“, sagte ein Polizeisprecher in Chemnitz.

„Kollegen haben richtig gehandelt“

Nach der Polizeiführung verteidigte unterdessen auch die Polizeigewerkschaft das umstrittene Vorgehen der Beamten am Freitag. „Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass die Kollegen richtig gehandelt haben“, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende Rainer Wendt gestern der „Huffington Post“. Es habe Gefahr für Leib und Leben der Flüchtlinge bestanden, weshalb eine Räumung des Busses alternativlos gewesen sei.

Der Bursche, der von den Polizisten aus dem Bus gezerrt worden sei, habe zuvor die herumstehende Menge massiv provoziert. „Er hat den rechten Demonstranten vor dem Fahrzeug mehrfach den Stinkefinger gezeigt und zudem mit seiner Hand am Hals das Kopf-ab-Zeichen gemacht“, sagte Wendt. Der Beamte habe um die Sicherheit aller Flüchtlinge und der Polizisten gefürchtet.