Kohle oder Vulkanstein in Zahnpasten
Schwarz ist Trend in Kosmetikprodukten, Kohle oder Vulkanstein sollen „porentief“ sauber machen. Das deutsche Konsumentenschutzmagazin „Öko-Test“ übt jetzt Kritik an den Versprechen mancher Hersteller. In vielen Erzeugnissen würden auch „problematische Zutaten“ stecken, zudem sei die Wirksamkeit des angesagten Inhaltsstoffs in der Kosmetik nicht ausreichend belegt.
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„Öko-Test“ schickte für seine Jänner-Ausgabe 15 Produkte ins Labor. In mehr als der Hälfte seien Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) nachgewiesen worden. „Von diesen sind einige nachweislich krebserregend, andere stehen unter dringendem Krebsverdacht“, warnten die Konsumentenschützer.
Bedenkliche Stoffe bei Verbrennungsprozessen
Diese Stoffe bilden sich bei Verbrennungsprozessen, etwa bei der Gewinnung von Kohle. „PAK wie Naphthalin sind laut EU-Kosmetikverordnung verboten. Genau von diesem Schadstoff sind aber teilweise mehrere hundert Mikrogramm in den Produkten zu finden“, berichtete „Öko-Test“ Anfang des Monats. Außerdem könne kein Hersteller der überprüften Erzeugnisse Studien vorlegen, die die besonderen Wirkversprechen, die in den Produktbeschreibungen zu lesen sind, mit konkreten Messdaten belegen würden.
Aktivkohle als „Saubermacher“
Die tiefschwarze Aktivkohle wird seit Langem u. a. in Medizinprodukten verwendet, sie bindet zuverlässig Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt. Als Filtermaterial kommt sie in Belüftungs- und Wasseraufbereitungsanlagen vor. Auch in der Kosmetik wird Aktivkohle schon lange, derzeit aber wieder verstärkt eingesetzt. Verwendung findet sie vor allem in Seifen, Deos und Shampoos, in Zahnpasten, Peelingprodukten und Duschgels. Dabei geht es immer um die Aktivkohle als besonders potenten „Saubermacher“. Gesichtsreiniger, etwa Masken, mit dem Wirkstoff sollen beispielsweise die Hautporen effektiv von Talg befreien.
Holz, Torf, Braunkohle, Schwarzkohle, Fruchtkerne
Aktivkohle besteht hauptsächlich aus Holz, Torf, Braunkohle, Schwarzkohle, Fruchtkernen beispielsweise von Oliven und anderen kohlenstoffhaltigen Materialien. Das erfährt man auch bei Kosmetik transparent, der heimischen Branchenplattform der Markenproduzenten. Diese verbrannten Inhaltsstoffe werden mit Sauerstoff, Sauerstoffgemischen, Kohlendioxid oder Wasserdampf aktiviert. Zahlreiche kleine Poren vergrößern danach die Oberfläche der Aktivkohle und ermöglichen somit die Absorption von anderen Stoffen.
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