Bessere Ergebnisse bei Wiener Lesetest
Die Wiener Volksschüler der vierten Klasse des Schuljahres 2014/2015 haben ihre Leseleistungen gegenüber den Erhebungen der Vorjahre gesteigert. Das zeigt das Ergebnis des neu konzipierten Wiener Lesetests 2015.
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Allerdings erreichten noch immer zwölf Prozent der rund 14.800 getesteten Schüler nur die schwächste Kompetenzstufe (2013: 19 Prozent) - bei knapp vier Prozent wurde „keine messbare Lesekompetenz“ festgestellt.
71 Prozent haben „sicheres Textverständnis“
Insgesamt wurden 15.279 Kinder an 267 Volksschulen getestet - ausgeschieden wurden die Ergebnisse jener rund 500 Kinder, die außerordentliche Schüler sind bzw. nach einem Sonderschullehrplan unterrichtet werden. Von den restlichen 14.813 Kindern erreichten 553 (3,7 Prozent) nur zwischen null und elf der insgesamt 30 Punkte.
Weitere 1.295 Schüler (8,7 Prozent) zeigten nur „teilweises Textverständnis“ und fallen daher ebenfalls in die schwächste der drei Kompetenzstufen. 2.404 Kindern (16,2 Prozent) wurde „ausreichendes Textverständnis“ attestiert, 10.561 Kindern (71,3 Prozent) „sicheres Textverständnis“. In der letzten Gruppe sind auch jene 1.103 Kinder, die alle Aufgaben lösten und alle 30 Punkte erreichten.
Mehr als die Hälfte spricht zu Hause Deutsch
Von allen ausgewerteten Schülern gaben 57 Prozent an, daheim Deutsch zu sprechen. 43 Prozent nannten eine andere Sprache (primär Bosnisch-Kroatisch-Serbisch oder Türkisch). In der Gruppe der leseschwächsten Schüler haben rund zwei Drittel eine andere Muttersprache als Deutsch. Bei den leistungsstärksten Schülern mit 30 Punkten sprachen 84 Prozent daheim Deutsch.
Weitere Detailergebnisse: Buben erzielten leicht bessere Resultate als Mädchen, Ganztagsvolksschulen bei Schulmittelwerten zwischen 20 und 25 Punkten um einen Punkt bessere Resultate. Und 22 Schüler erreichten keinen einzigen Punkt bei den Multiple-Choice-Aufgaben.
Lehrer werten Test selbst aus
Bis 2013 wurde der Lesetest vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE) durchgeführt. Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (SPÖ) beendete 2014 wegen „logistischer Schwierigkeiten und Fehlern bei der Auswertung“ aber die Zusammenarbeit - in diesem Jahr gab es daher keine Ergebnisse. Seit 2015 wird der Test von Ex-BIFIE-Chef Günter Haider bzw. einem Team der Uni Salzburg durchgeführt.
Wesentliche Unterschiede: Der 40-minütige Haupttest fand statt im Jänner im April statt - zu Jahresbeginn gab es dafür einen freiwilligen Vortest, bei dem sich die Schüler mit den Aufgabenformaten vertraut machen konnten. Anstatt vom Testinstitut wurden die Aufgaben anhand einer Schablone von den Lehrern selbst ausgewertet - diese wissen somit, welche Schüler welche Leseprobleme haben. Der Stadtschulrat erhielt die anonymisierten Schulergebnisse.
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