Rote Zahlen bei LG
Der Elektronikmarkt bleibt umkämpft. Insbesondere bei Smartphones und Tablets liefern einander die Hersteller einen harten Wettbewerb, den zuletzt auch einer der großen Akteure auf dem Markt zu spüren bekam: Im Bereich der Mobilkommunikation musste der südkoreanische Konzern LG in der Vorwoche zum zweiten Mal in Folge rote Zahlen vermelden.
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Umgerechnet 33,4 Mio. Euro (43,8 Mrd. Won) betrug der operative Verlust im vierten Quartal 2015. Das Defizit schlug sich dabei erneut auf das Gesamtergebnis des einheimischen Konkurrenten von Marktführer Samsung durch. Entgegen den Markterwartungen musste LG einen Verlust von rund 107 Mio. Euro hinnehmen, wie aus den Zahlen des Unternehmens hervorging. Der Umsatz ging im Jahresvergleich um 4,7 Prozent auf umgerechnet 11,58 Milliarden Euro zurück.
Weniger Smartphones als 2014 verkauft
LG verkaufte nach eigenen Angaben im vierten Quartal 15,3 Millionen Smartphones - das ist ein Rückgang von zwei Prozent im Vergleich zu 2014. „Der Marktwettbewerb wird sich infolge der Einführung neuer Premiummodelle der Konkurrenten und des Preiswettbewerbs im Massenbereich weiter intensivieren“, prognostizierte LG.
Weitaus besser gestaltete sich das Jahresende für LG in der Sparte Heimunterhaltung. Dort erzielte der weltweit zweitgrößte Hersteller von Fernsehern im vierten Quartal einen operativen Gewinn von 84 Mio. Euro nach nur 1,6 Mio. Euro ein Jahr davor. Im TV-Bereich profitierte LG laut Analysten vom Preisverfall bei Bildschirmen.
Samsung enttäuscht Erwartungen
Bereits Anfang Jänner hatte LG-Konkurrent Samsung die Abkühlung in der Smartphone-Branche untermauert. Der Betriebsgewinn hatte im letzten Quartal des Vorjahres nach vorläufigen Zahlen zwar um 15 Prozent auf umgerechnet 4,7 Mrd. Euro zugelegt, wie aus einer Börsenmitteilung hervorging. Das war aber deutlich weniger als von Analysten vorausgesagt.
Das Management des führenden südkoreanischen Technologieunternehmens erwartet, dass sich der Wettbewerb sowohl bei Smartphones als auch bei Fernsehern und Speicherchips in diesem Jahr verschärft. Die Umsätze stiegen lediglich um 0,5 Prozent auf 40 Mrd. Euro. Experten sehen das als weiteren Hinweis, dass die Wirtschaftsabkühlung in China und die Abwertung der Währungen in Schwellenländern auf die Nachfrage nach Smartphones und Tablets durchschlagen.
„Phase niedriger Gewinne“
Der Samsung-Vizevorsitzende Kwon Oh Hyun hatte zuletzt die Beschäftigen auf die Herausforderungen im neuen Jahr eingestimmt. „Wir müssen uns dem Wettbewerb auf eine neue Art und Weise stellen, wie wir es nie zuvor gekannt haben“, sagte Kwon. „Das Halbleitergeschäft war schwach, und die Smartphone-Industrie ist in eine Phase niedrigerer Gewinne eingetreten“, sagte Analyst Jin Sung Hye von der KTB-Bank. Der für seine Galaxy-Handys bekannte Konzern ist nicht nur der weltgrößte Smartphone-Hersteller, sondern auch Branchenprimus bei Speicherchips.
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