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Chronologie des Agentenmordes

Im November 2006 ist der russische Agent Alexander Litwinenko an einer Vergiftung gestorben. Noch kurz vor seinem Tod hatte er den russischen Präsidenten Wladimir Putin dafür verantwortlich gemacht. Eine Chronologie der Ereignisse:

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November 1998: Der ehemalige Agent Litwinenko behauptet in Moskau, der Inlandsgeheimdienst FSB habe ihn beauftragt, den Oligarchen Boris Beresowski zu ermorden.

Ende 2000: Litwinenko flieht nach London und bekommt politisches Asyl, Beresowski unterstützt ihn.

2002: Litwinenko behauptet in einem Buch, 1999 seien Bombenanschläge auf Wohnhäuser in Russland von Geheimdienstlern verübt worden, um einen Vorwand für den zweiten Tschetschenien-Krieg zu haben.

7. Oktober 2006: Die Journalistin Anna Politkowskaja wird vor ihrer Wohnung in Moskau erschossen, Litwinenko recherchiert.

1. November 2006: Litwinenko trifft sich im Hotel Millennium im schicken Londoner Stadtteil Mayfair mit den Geheimdienstmitarbeitern Andrej Lugowoi und Dimitri Kowtun zum Tee. Wenige Stunden später wird er ins Krankenhaus gebracht. Er beschuldigt den russischen Präsidenten Putin, die Vergiftung in Auftrag gegeben zu haben.

23. November 2006: Litwinenko stirbt. Seine Familie beschuldigt erneut den Kreml.

22. Mai 2007: Die britische Staatsanwaltschaft leitet ein Strafverfahren wegen Mordes gegen Lugowoi ein, Moskau verweigert die Auslieferung.

11. Februar 2014: Das höchste britische Gericht entscheidet, dass das Innenministerium eine von Litwinenkos Witwe geforderte öffentliche Untersuchung des Falls zu Unrecht ausgeschlossen hat.

31. Juli 2014: Eine gerichtliche Untersuchung des Falls in London wird offiziell eingeleitet.

27. Jänner 2015: Beginn der Anhörungen.

21. Jänner 2016: Der Bericht der gerichtlichen Untersuchung des Falls wird vorgelegt. Im Schlussbericht sieht Richter Richard Owen die Schuld Lugowois und Kowtuns als erwiesen an. Mutmaßlich hätten sie im Auftrag des russischen Geheimdienstes gehandelt. Beweise dafür fehlen aber. Russland nennt den Bericht voreingenommen.

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